Im fünften oder sechsten Lebensmonat beginnt es bei den meisten Babys, dass sie sich dafür interessieren, was die Erwachsenen oder Geschwisterkinder essen. Dieser Zeitraum ist auch der Start für Beikost. Egal ob Babybrei oder Baby-led Weaning, wir haben ein paar Produkttipps und Rezepte um den Beikost-Start möglichst einfach zu gestalten.
Bevor ich beim ersten Kind erstmalig mit der Beikost startete, empfand ich das Thema als äußerst komplex. Woher weiß ich, ob mein Kind bereit ist für Beikost? Mit welcher Mahlzeit starte ich? Was füttere ich? Brei oder Baby-led Weaning? Gekauft oder gekocht?
Mit der Zeit lernte ich, dass das Thema weit weniger komplex ist, als ich es mir zunächst vorgestellt hatte.
Wann ist mein Baby bereit für Beikost?
Um herauszufinden, ob mein Baby bereit für Beikost ist, gibt es sechs sogenannter Beikostreifezeichen.
- Dein Baby kann ohne Untestützung aufrecht sitzen
- Dein Baby kann seinen Kopf aufrecht halten
- Der Zungenstreckreflex ist verschwunden
- Dein Baby zeigt deutliches Interesse am Essen
- Die Hand-Mund-Koordination funktioniert bereits
- Dein Baby macht Kaubewegungen
Wenn du diese Zeichen bei deinem Baby beobachtest, ist es vermutlich bereit für Beikost.
Wie starte ich mit Beikost?
Im ersten Schritt wird die Mittagsmahlzeit (Stillen oder Premilch) durch Brei ersetzt. Hier startest du am besten mit einem reinen Gemüsebrei (Karotte, Pastinake). Am Anfang reichen wenige Löffel zur Gewöhnung an den neuen Geschmack, die Konsistenz etc. Damit dein Baby satt wird kannst du danach stillen bzw. die Flasche geben.
Klappt das gut und dein Kind isst nach und nach mehr als die anfänglichen wenigen Löffel, kannst du den Gemüse-Kartoffel-Brei einführen. Im nächsten Schritt kommt mageres Fleisch mit dazu und zuletzt ein- bis zweimal pro Woche eine Fischmahlzeit.
Ist der Mittagsbrei gut etabliert, kannst du mit dem Milch-Getreide-Brei am Abend starten. Als nächstes folgt dann der Getreide-Obst-Brei am Nachmittag und zuletzt der Übergang zur Familienkost.
Auf der Seite der Apothekenumschau findest du weitere Informationen sowie entsprechende Schaubilder zur Einführung von Beikost.
Brei oder Baby-led Weaning?
In Deutschland ist das sogenannte „Baby-led Weaning“ nicht besonders verbreitet. Da ich zum Zeitpunkt des Beikost-Starts in London lebte, erfuhr ich dort erstmalig davon. Unser Autor Dr. med. Burkhard Lawrenz, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, erklärt in seinem Beitrag was „Baby-led Weaning“ ist sowie die Vor- und Nachteile davon.
Ich persönlich habe für unseren Sohn einen Mix aus Brei und Fingerfood gewählt.
Kochen oder Kaufen?
Ich koche nicht gerne, aber für unser Baby wollte ich natürlich das Beste und beschloss deshalb, dass ich den Babybrei selbst machen würde.
Viele meiner Freundinnen nutzen einen Thermomix für Babynahrung und sind begeistert davon. Da ich eine solch teure Investition ausschließlich für das Kochen von Babynahrung nicht tätigen wollte, kaufte ich stattdessen den Avent 4-in-1-Babynahrungszubereiter.
Die Zubereitung von Babybreis empfand ich damit als äußerst komfortabel. Gemüse und Fisch kann damit schonend dampfgegart werden und danach direkt püriert. Die Reinigung ist prinzipiell unkompliziert, wobei ich es schade finde, dass die weißen Plastikteile nach färbenden Lebensmitteln wie Karotte oder Kürbis leicht verfärbt sind.
Zusätzlich schaffte ich mir die Philips Aufbewahrungsbecher an. Diese sind praktisch um Brei aufzubewahren oder einzufrieren, allerdings nur, wenn das Baby zuverlässig größere Mengen an Brei isst. Insbesondere am Anfang, aber auch später noch, machte ich die Erfahrung, dass unser Sohn nach wenigen Löffeln keinen Appetit mehr hatte und ich den Rest des bereits aufgetauten oder aufgewärmten Breis wegwerfen musste.
Aus diesem Grund wechselte ich zu Eiswürfelformen mit Deckel (zum Beispiel von emsa). Somit lassen sich kleinste Portionen auftauen und aufwärmen.
Für unterwegs gibt es verschiedene Möglichkeiten um den Babybrei entweder warm zu halten oder aufzuwärmen.
Zum Warmhalten von Babybrei bietet Emil die Flasche mit dem „Emeal“ eine tolle, nachhaltige Lösung. Alle Vorzüge des „Emeal“ findest du hier.
Um Babybrei unterwegs aufzuwärmen gibt es von Avent den praktischen Flaschenwärmer für unterwegs – einfach kochendes Wasser in die Thermoskanne und dann im Becher das Breiglas aufwärmen. Die Thermoskanne hält das Wasser gut über sechs Stunden warm, sodass auch längeren Ausflügen nichts im Weg steht. Natürlich gibt es hier auch die Variante eine ganz normale Thermoskanne und beispielsweise eine Tupper zum Aufwärmen zu verwenden, das Set von Avent ist allerdings schön platzsparend.
Rezepte für den Beikoststart
Da ich, wie gesagt, nicht besonders groß im Kochen bin, habe ich mich durch verschiedene Kochbücher für Babybrei getestet. Oftmals schmeckten die Breis so fad, dass ich es meinem Sohn nicht verübeln konnte, dass er sie nicht anrührte.
In London entdeckte ich die Kochbücher von Annabel Karmel, die dort eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist. Das Kochbuch „Kochen für Babys und Kleinkinder“ wurde mein absoluter Favorit. Die Rezepte dort sind nach Alter des Kindes sortiert und reichen bis ins Kleinkindalter. Und das tolle ist, dass alle Rezepte, die ich ausprobiert habe nicht nur unserem Sohn, sondern auch mir geschmeckt haben. Bis heute (unsere Kinder sind 3,5 und 1,5 Jahre alt) nutze ich das Kochbuch noch für kinderfreundliche Rezepte.
Fazit
Alles in allem ist das Wichtigste beim Beikost-Start – das Essen soll Spaß machen! Kinder sollen die Möglichkeit haben, verschiedene Geschmacksrichtungen und Konsistenzen zu entdecken. Damit es den Eltern auch Spaß macht, sollte es so unkompliziert wie möglich gestaltet werden. Es ist letzten Endes egal, ob ihr selbst kocht oder Gläschen kauft, Brei füttert oder die Baby-led Weaning-Methode anwendet. Jede Familie sollte entsprechend seiner Präferenzen die richtige Methode für sich finden.
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