Babyschwimmen ist der Klassiker unter den Kursen für Eltern und ihre Kinder. Die frühe Gewöhnung an das Element Wasser ist für Babys ebenso angenehm wie entwicklungsfördernd. Aufgrund der in der Regel großen Nachfrage existiert ein umfassendes Kursangebot.
Babys kommen heutzutage in einer oftmals schnellen, hektischen und digitalen Zeit auf unserem blauen Planeten zur Welt. Wie wunderbar, dass gerade das, was unseren blauen Planeten ausmacht und woraus Babys geboren werden – das Element Wasser – uns meist Ruhe, Entspannung, Wärme, Erholung und Zeit für gemeinsame innige Stunden schenkt. Daher besucht als Familie einen Babyschwimmkurs.
Warum Babyschwimmen?
Ich als Autorin dieses Plädoyers bin Sportwissenschaftlerin, seit einigen Jahren Kursleiterin für Baby-, Kleinkind- und Kinderschwimmkurse sowie FenKid Kurse bei Aqua & Soul in München. Außerdem bin ich Mama zweier kleiner wilder Kerle und meine Leidenschaft gilt, so lange ich denken kann, dem Wasser.
Leider habe ich mit meinen Kindern keinen Babyschwimmkurs besucht. Sie gedeihen und wachsen natürlich trotzdem in ihrem eigenen Tempo und sind gesund und munter.
Mit „leider“ meine ich eher, dass ich jetzt durch meinen Beruf sehe, wie innig und voller Vertrauen die gemeinsamen Stunden eines Babyschwimmkurses erlebt werden können. Im Rahmen einer festen und vertrauten Gruppe blühen die Babys auf, sind bewegt und kraftvoll, neugierig, wach und voller Freunde, aber gleichzeitig auch ruhig und entspannt und am Ende meist müde und zufrieden.
Babyschwimmen kann zur Förderung von Nähe, Vertrauen und Bindung beitragen. Dafür sind neben den richtigen externen Bedingungen auch die entsprechende mentale Einstellung der Bezugspersonen (meist ein Elternteil oder beide) gegenüber dem Kurs enorm wichtig.
Zudem lieben die meisten Babys vom ersten Moment an das Element Wasser oder gewöhnen sich sehr schnell daran. Diese Wasseraffinität der Kleinen spiegelt sich in ihrer gesamten Körpersprache und Mimik im Wasser wieder.
Es ist wichtig einen Rahmen zu haben, in dem sich Eltern mit ihren Kleinen ganz natürlich mit engem Hautkontakt und unter professioneller Anleitung aufeinander einlassen können. Hingegen werden die Hektik und Anforderungen des Alltags am Eingang des Schwimmbades abgegeben, das Handy bleibt zudem in der Umkleidekabine.
Auswahlkriterien für einen Kurs
Wenn ihr euch für die Teilnahme an einem Babyschwimmkurs entscheidet, achtet bitte auf die folgenden Punkte: Das Wasser im Bad sollte mindestens 30 °C betragen, optimal wäre 32° – 34°C. Dies ist die Temperatur, bei der die Muskulatur der Babys von unnötiger Spannung befreit wird. Sie wird weder als zu kalt noch als zu warm empfunden. Damit fühlen sich die Babys wohl und können die Zeit im Wasser genießen.
Der Babyschwimmkurs sollte in einer festen Gruppe mit festem*r Kursleitern*in stattfinden, denn Babys lieben und brauchen Konstanz, Wiederholung, Vertrautes und Zuverlässigkeit. Trotz der hohen Wassertemperatur sollte die Kurseinheiten nicht länger als 45 Minuten dauern.
Um vor und nach dem Kurs eine entspannte Zeit haben zu können, sollte die Schwimmbad-Ausstattung familien-, baby- & kleinkindfreundlich sein. Toll wären ausreichend Wickel- und Umziehgelegenheiten, Ablageflächen, Stillmöglichkeiten, Hochstühle etc.
- Lasst euch und eurem Baby ausreichend Zeit vor, während und nach dem Kurs.
- Akzeptiert euch und die anderen Kursteilnehmer ohne eine größere Erwartungshaltung.
- Lasst euch auf den Kurs ein – singt beispielsweise mit, auch wenn ihr denkt nicht singen zu können. Euer Baby wird es lieben.
- Bewegt euch im Wasser möglichst entspannt und nutzt auch selbst die Zeit im warmen Wasser für euren Körper und eure Seele.
- Seid immer nah bei eurem Baby, beobachtet seine Reaktionen, schenkt ihm eure ungeteilte Aufmerksamkeit.
- Reagiert prompt auf die Bedürfnisse eures Babys – es ist im Wasser komplett von euch abhängig.
- Genießt die Zeit im warmen Wasser als Familie und habt Freude!
Fotos: Aqua & Soul München