Vanillekipferl, Zimtsterne, Kokosmakronen und Engelsaugen – die Zeit naht, in der es in den Häusern wieder nach verführerisch-leckeren Plätzchen duftet. Seit meiner Kindheit gehört das Plätzchenbacken für mich zur Weihnachtszeit dazu. Ich erinnere mich noch, wie meine Mama damals die Kipferl in einer großen, roten Schüssel in der Puder-Vanillezucker-Mischung geschwenkt hat. Der Duft, der entsteht, wenn sich der warme Teig mit dem Zucker verbindet, ist unvergleichlich. Bis heute ist das für mich einer der schönsten Gerüche der Weihnachtszeit. Backen mit Kleinkindern macht Spaß, bedarf aber etwas Übung. Deshalb unsere Tipps für euch.
Aufgrund meiner eigenen Kindheitserfahrungen, duftet es auch in meinem Zuhause nach frischen Vanillekipferln und Co. Meine Kinder habe ich schon früh fürs Backen begeistert. Seit sie klein sind, gehören die beiden als „Mitarbeiterinnen“ zur Weihnachtsbäckerei dazu. Die Damen mischen Zutaten, schlagen Eier auf, kneten Teig und stechen Plätzchen aus – all das bis heute mit großer Euphorie. Denn Backen macht Spaß. Schon für die Kleinen ist es eine großartige Erfahrung, wenn sie mithelfen dürfen.
Es zeigt ihnen: „Hey, das kann ich schon, das habe ich allein geschafft!“ Aber das gemeinsame Backen mit Mama, Papa, Oma, Opa und Co. motiviert nicht nur und prägt die Selbstständigkeit der Kinder. Es ist auch eine große Freude und ein wundervolles haptisches Erlebnis Mürbeteig zu kneten. Wer dann noch ab und zu naschen darf, wird der größte Fan des Plätzchenbackens.
Hilfsmittel für das Backen mit Kleinkindern
Der Lernturm
Die Kleinen in der Weihnachtsbäckerei zu involvieren ist gar nicht so schwer. Zunächst braucht es eine Möglichkeit, die Mini-Bäckerinnen und Mini-Bäcker sicher auf Tisch- oder Arbeitsplattenhöhe zu bringen. Dazu eignet sich ein sogenannter Lernturm.
Kurz gesagt ist das eine Art Stuhl, auf dem die Kinder sicher stehen und sozusagen die nötige Größe erreichen. Die Idee geht auf die italienische Pädagogin und Kinderärztin Maria Montessori zurück. Ziel ist es, dem Nachwuchs die Chance zu geben, am Familiengeschehen teilzuhaben. Auch, wenn es von der Körpergröße vielleicht noch nicht an Tischplatte und Co. reicht. Lerntürme gibt es von mehreren Herstellern – die Preise bewegen sich zwischen 299 Euro und 89,99 Euro.
DIY-Lernturm
Wer es günstiger haben will und über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt, kann sich den Turm auch selbst zusammenbasteln. Eine Möglichkeit ist, zwei IKEA-Hocker zu vereinen und so in einen Lernturm für die Kleinen zu verwandeln.
Egal, ob Familien sich für ein fertiges Modell oder die selbstgebaute Variante entscheiden: Wichtig ist, dass der Stuhl sicher steht und nicht kippen kann. Die Kleinen sollten in der Lage sein, allein auf den Turm zu klettern. Expertinnen und Experten sind der Auffassung, dass die Kinder fürs Mithelfen noch zu jung sind, falls sie es nicht schaffen, eigenständig auf den Lernturm zu krabbeln. Das Möbelstück sollte auch nur unter Aufsicht genutzt werden, um einzugreifen, falls der Entdeckungsdrang der Kleinen zu groß werden sollte und sie womöglich anfangen, das Gerüst des Turms zu erklimmen. Tipp: Manche der Lerntürme lassen sich auch zu anderen Möbeln umbauen, zum Beispiel zu Tischen, Stühlen oder Hockern.
Solltet ihr euch für den DIY-Lernturm entscheiden, benötigt ihr den BEKVÄM Tritthocker und den ODDVAR Holz Hocker von IKEA. Ausführliche Aufbauanleitungen findet ihr im Internet.
Ist das geklärt, geht es an die Vorbereitung für eure Weihnachtsbäckerei. Räumt Unnötiges zur Seite, streift euch eure Backschürze über, stimmt „Kling, Glöckchen“ und Co. an, verschafft euch Platz auf eurer Arbeitsfläche und stellt eure Zutaten bereit.
Einfaches Plätzchenrezept
Wählt zum Backen mit euren Kleinen am besten leichte Rezepte – ein einfacher Mürbeteig für Plätzchen ist perfekt zum Ausstechen und Verzieren.
REZEPT für ca. 120 Plätzchen (je nach Größe)
560g Weizenmehl
250g Butter
200g Zucker
4 Eier
Zubereitungszeit: 40 Minuten
Backzeit: 10 Minuten
- Die Butter (1 Paket) klein schneiden und in die Schüssel geben.
- Vier blaue Becher Mehl in die Schüssel geben.
- Zwei rote Becher Zucker hinzufügen.
- Zwei Eier aufschlagen und in die Schüssel geben.
- Die Zutaten mit dem Rührgerät mit Knethaken vermischen.
- Die Teigmasse auf die Arbeitsfläche geben und mit der Hand zu einem glatten Teig kneten.
- Zwei grüne Löffel Mehl auf der Arbeitsplatte verteilen.
- Den Teig mit dem Nudelholz ausrollen.
- Die Plätzchen ausstechen.
- Das Backblech mit Backpapier belegen.
- Die Plätzchen auf das mit Backpapier belegte Blech legen.
- Den Backofen auf 180 Grad Celcius vorheizen.
- Zwei Eier aufschlagen und mit der Gabel verquirlen.
- Die Plätzchen mit Ei bestreichen.
- Das Blech mit den Plätzchen in den Ofen schieben. Den Timer auf 10 Minuten einstellen und die Plätzchen backen.
- Wenn der Timer ertönt, das Blech mit den gebackenen Plätzchen mit Topflappen aus dem Ofen nehmen. Fertig!
Das Rezept stammt aus dem Buch „Kinderleichte Becherküche“, das wir seit mehreren Jahren im Einsatz haben. Es beinhaltet nicht nur kindegerecht beschriebene, leckere Rezepte – von Ameisenkuchen, über Muffins bis Waffeln –, sondern wird zudem mit fünf farbigen Bechern geliefert. Die ermöglichen es euren Kids zusammen mit ausführlichen Bilderanleitungen, ganz ohne Waage und nahezu selbstständig alle Zutaten abzumessen und Teige zuzubereiten. Selberbacken leicht gemacht!
Und wieder gibt’s einen ordentlichen Schub Selbstbewusstsein für die Kinder. Ganz ohne Hilfe backen ist schon mächtig cool. Übrigens: Meine Große wiegt mittlerweile allein ab, liebt die Rezepte aus dem Backbuch aber noch immer sehr. Die kalte Butter für den Plätzchenteig können eure Kleinen auch ganz selbstständig schneiden. Dafür eignet sich zum Beispiel das Kindermesser TWINNY von Zwilling. Dank des Hand- und Klingenschutzes schnippeln Kinder ab drei Jahren sicher und einfach verschiedene Zutaten. So können euch die Kleinen auch gleich beim Kochen helfen.
Aber zurück in die duftende Weihnachtsbäckerei: Beim gemeinsamen Backen sollten immer der Spaß und das Beisammensein im Vordergrund stehen. Stellt nicht zu hohe Ansprüche an eure Kleinen und euch selbst. Wenn das Rentier am Ende kein Geweih hat oder der Weihnachtsmann keine Mütze – wen kümmert’s? Viel wichtiger ist, dass ihr Spaß beim gemeinsamen Backen habt. Auch Kleckern und Matschen gehört mit den Kleinen beim Backen dazu. Aber die vor Aufregung roten Wangen und das strahlende Lächeln eurer Kinder entschädigt fürs gründliche Schrubben der Küche im Nachgang.
Backen ist schön, backen macht glücklich. Probiert es aus! Die Weihnachtszeit ist dafür hervorragend geeignet – denn Plätzchen sind einfach zu machen und brauchen weder Vorwissen noch Backtalent. Viel Spaß in eurer Weihnachtsbäckerei – lasst es duften!