Eingewöhnung in der KiTa – wie geht das eigentlich?

Eingewöhnung in der KiTa – was ist das? Wie läuft das ab? Sind wir schon bereit dazu? Diese Fragen stellen sich in den nächsten Monaten wieder viele Eltern. Schließlich beginnt nach den Sommerferien wieder allerorts die Eingewöhnung in der KiTa. Was gilt es als Elternteil zu beachten – was darf ich erwarten? Und wie begleite ich mein Kind so, dass die Eingewöhnung in der KiTa gut klappt und mein Kind sicher starten kann?

Der Start: Eingewöhnung in der KiTa

Bereits einige Wochen oder Monate vorher bekommt ihr als Eltern eine Platzzusage. Mit einem Eingewöhnungsgespräch kurz vor dem eigentlichen Start fängt alles an. Bei diesem Gespräch tauscht ihr Eltern euch mit der sogenannten „Bezugserzieherin“ über euer Kind aus und ihr erfahrt viel von der KiTa. Eine detaillierte Planung für die Eingewöhnung gibt es zwar, aber grundsätzlich muss man sich an den Bedürfnissen des Kindes orientieren. Für euch als Eltern ist diese Planung sehr interessant, weil ihr so erfahrt, wie ein typischer Tag in der KiTa abläuft.

Beim Eingewöhnungsgespräch wird in der Regel darüber gesprochen, was euer Kind schon kann, was es mag und wie die ersten Tage in der KiTa verlaufen werden. Hier wird auch über die erste Trennung gesprochen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Schlüssel für eine gelungene Eingewöhnung ihr seid! Das Wichtigste für einen gelungenen Start in der KiTa ist, dass ihr als Eltern die Eingewöhnung und die Betreuung in der KiTa auch wirklich wollt! Seid ihr bereit, so ist es auch euer Kind! Die Eingewöhnung in der KiTa ist also etwas, dass von Seiten der Erwachsenen befürwortet werden sollte. Je freudiger ihr auf diese Situation zugeht, desto glücklicher kann auch euer Kind sein.

Deshalb fragt beim Eingewöhnungsgespräch all das, was euch interessiert, euch beschäftigt oder euch vielleicht auch Angst macht. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die meisten Eingewöhnungen in der KiTa dann scheitern, wenn Eltern nicht bereit sind oder ihre Ängste zu unterdrücken versuchen. Andersherum konnte ich es genauso beobachten – waren die Eltern überzeugt von der Eingewöhnung und dem Kita-Besuch, dann waren die Kinder viel aufgeschlossener und glücklicher. Wenn die Eltern sichtlich überzeugt und freudig in diese neue Situation gegangen sind, verlief die Eingewöhnung in die KiTa meist entspannter und das Kind kam leichter in der Einrichtung an.

Fragen erlaubt  – was ihr als Eltern wissen müsst

In den ersten Tagen der Eingewöhnung ist in der Regel ein Elternteil mit dabei. Ihr als Mama oder Papa seid für euer Kind der sichere Hafen, von dem aus es seine neue Umgebung erkunden kann. Wünschenswert wäre, wenn ihr ein oder zwei Wochen für 1-2 Stunden mit eurem Kind die Einrichtung besucht, so dass ihr möglichst viel mitbekommt.

Nutzt diese Zeit, um eure Fragen zu stellen. Lasst euch den Alltag der KiTa gut erklären und sprecht über eure möglichen Bedenken. In der Zeit, in der ihr als Eltern dabei seid, könnt ihr das Vertrauen zur Fachkraft auf- und ausbauen, was sich wiederum positiv auf euer Kind auswirkt.

KiTa Eingewönung – erste Trennung

Zur Eingewöhnung in der KiTa gehört auch die erste Trennung. Für eine gelungene erste Trennung ist eine bewusste Verabschiedung von eurem Kind wichtig. Ja, es ist klar, dass vielleicht auch ein paar Tränchen fließen, aber das gehört dazu. Für Eltern ist es nicht gerade leicht, das eigene Kind weinend abzugeben, aber das Weinen zeugt von einer sicheren Bindung. Es zeigt, wie sehr euch euer Kind liebt und wie eng die Beziehung zu euch als Elternteil ist.

Bereits in der Zeit, in der ihr mit dabei seid, hat die Bezugsperson der KiTa den Kontakt und eine Bindung zu eurem Kind aufgebaut. Bei der ersten Trennung wird diese Bezugsperson sich ganz intensiv nur eurem Kind widmen. Kann sie euer Kind beruhigen, so ist der erste kleine Schritt in Richtung Eingewöhnung KiTa gelungen. Wenn dies noch nicht klappt, so wäre es schön, wenn ihr nochmals eine Weile dabei sein dürftet, damit die Bindung zur neuen Bezugsperson gefestigt werden kann.

Klare Absprachen und ein festes Verabschiedungsritual erleichtern die erste Trennung und somit den Start in die KiTa. Natürlich kann bei euch Eltern ein Gefühl des Unbehagens nicht einfach weggewischt werden. Deshalb scheut euch nicht, mit den Fachkräften zu besprechen, was euer Kind macht, während ihr weg seid. Hierbei kann es hilfreich sein, 10 Minuten nach der Trennung nochmals in der KiTa anzurufen und zu fragen, wie es eurem Kind geht. Die erste Trennung ist in der Regel nicht länger als 30 Minuten. Anschließend wird sich euer Kind freuen, wenn ihr wieder da seid.

Bringen – Bleiben – Nach Hause gehen

Um eurem Kind den Ablauf von „Bringen – Bleiben – nach Hause gehen“ von Anfang an beizubringen, ist es wichtig, nach der Trennung mit dem Kind die Einrichtung zu verlassen. Bleibt ihr dann erneut mit eurem Kind in der KiTa, entsteht eine unsichere Situation für euer Kind. Es weiß dann nicht, wann ihr geht und wann ihr bleibt.

Daher empfehle ich euch, nachdem ihr zum Abholen wieder in die Gruppe gekommen seid, tut dies auch direkt. Geht dann gemeinsam am besten ohne Umwege nach Hause. Der Weg nach Hause wird so zu einem vertrauten Weg. Zuhause kann sich euer Kind erst einmal in seiner bekannten Umgebung wohlfühlen und im Spiel mit euch wieder Energie auftanken. Ein gemeinsames Spiel nach dem KiTa-Besuch stärkt eure Eltern-Kind-Bindung und baut Sicherheit auf.

Erste Infekte

Beim Start in die KiTa ist es ebenfalls völlig normal, wenn Kinder öfter krank werden. Bis zu 10 Infektionen pro Jahr können da auf euch zukommen.

Vereinfacht ausgedrückt liegt es daran, dass das Immunsystem der Kinder noch trainiert werden muss. Leider kann dies auch dazu führen, dass die Eingewöhnung in der KiTa unterbrochen werden muss. Nehmt euch daher ausreichend Zeit, um entspannt bleiben zu können.

4-8 Wochen Eingewöhnung in der KiTa

In der Regel dauert die Eingewöhnung in der KiTa zwischen 4 und 8 Wochen. Selten ist die Dauer der Eingewöhnung kürzer. Es lohnt sich daher, ausreichend Zeit einzuplanen. Wenn ihr also bereits kurz nach der Eingewöhnung wieder arbeiten müsst, sollte es vielleicht in den ersten Wochen in Form von Home-Office geschehen, damit ihr im Notfall euer Kind abholen könnt. Dies entlastet euch und euer Kind zusätzlich.

Von einer gelungenen Eingewöhnung sprechen wir, wenn sich euer Kind von der Bezugsperson der KiTa beruhigen und zum Spielen animieren lässt. Das A&O einer gelungenen Eingewöhnung in der KiTa ist: ausreichend Zeit, einfühlsame Fachkräfte, klare Absprachen und verlässliche Rituale sowie Eltern, die Vertrauen in die KiTa mitbringen!

In diesem Sinne: eine gute KiTa-Eingewöhnung!

Checkliste zur Eingewöhnung in der KiTa

• Seid im Dialog mit der Bezugsperson aus der Kita – stellt eure Fragen und nennt eure Sorgen!
• Beobachtet euer Kind in seiner neuen Umgebung und traut eurem Kind die neue Situation zu! So könnt ihr leichter loslassen.
• Klare, ritualisierte und möglichst kurze Verabschiedung!
• Klare Absprachen – diese auch einhalten!
• Viel Zeit und Zuwendung für euer Kind!

Bilder: Unsplash

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