Einen Erste-Hilfe-Kurs machen die meisten im Rahmen ihrer Führerscheinprüfung. Allerdings ist das oft Jahre oder gar Jahrzehnte her, wenn das erste Kind geboren wird. Außerdem, der kindliche Körper unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von einem Erwachsenen, sodass ein spezieller Erste-Hilfe-Kurs am Baby und Kleinkind sinnvoll ist. Angebote gibt es haufenweise, doch eigentlich müsste man einen Kurs regelmäßig besuchen, um im Notfall vorbereitet zu sein. Ich habe deshalb den Online-Kurs von 12minutes getestet und berichte, warum dieser die beste Investition war.
Warum ein Kurs in Erste-Hilfe am Baby und Kleinkind?
Der Körper eines Babys oder Kleinkindes und dessen Funktionsweisen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von dem eines Erwachsenen. Am offensichtlichsten ist die höhere Atemfrequenz und der höhere Herzschlag. Aber auch die Atemwege eines Babys sind aufgrund seines Körperbaus noch anders und es Bedarf der Kenntnis dieser Unterschiede, um effektiv erste Hilfe im Notfall leisten zu können.
Ein Atemstillstand und der Bedarf nach Reanimation sind zwar sehr selten, sollten aber trotzdem geübt werden, denn in Deutschland braucht der Rettungsdienst im Schnitt 12 Minuten bis er eintrifft.
Deutlich häufiger im Alltag mit Babys und Kleinkindern sind Verschlucken, Schürfwunden, Verbrennungen oder Vergiftungen. Auch hier solltest du wissen, wie du reagieren musst und wie du Verletzungen versorgen kannsts.
Welche Kurse gibt es?
Es gibt eigentlich in jedem Ort diverse Kursangebote. Oftmals bieten Krankenhäuser, Rettungsdienste oder Eltern-Kind-Zentren diese Kurse an. Meistens findet der Kurs am Wochenende über mehrere Stunden statt.
Darüber hinaus gibt es diverse Online-Angebote, die dir die theoretischen Maßnahmen vermitteln. Was mir dabei immer fehlte, war die praktische Übung. Denn nur, wenn man einmal in der Praxis die Reanimation oder Beatmung geübt hat, traut man sich auch tatsächlich im Notfall diese anzuwenden.
Ich persönlich empfinde Präsenzkurse also als deutlich effektiver. Allerdings muss man sich hierfür mehrere Stunden am Stück Zeit nehmen, was mit mehreren Kindern zuhause oft schwierig ist. Weiterhin vergisst man doch recht schnell wieder, was man gelernt hat und müsste eigentlich regelmäßig einen Kurs besuchen.
Auf meiner Recherche nach einer Lösung, stieß ich auf 12minutes.
Online-Kurs 12minutes
Auf den ersten Blick war ich etwas zögerlich ob des vergleichsweise hohen Preises von 179€ (Präsenzkurse kosten in der Regel zwischen 30-50€). Überzeugt hat mich allerdings, dass ich 3 Jahre lang Zugriff auf alle Videos habe und darüber hinaus eine Puppe zugeschickt bekomme, mit der ich jederzeit zuhause üben kann!
Die Gründer
Die beiden Gründer von 12minutes sind Dr. med. Annalena Dehé – Fachärztin für Innere Medizin, Notärztin und Dozentin für Notfallmedizin und Dr. med. Lukas Dehé – Facharzt für Anästhesiologie, Notarzt u.a. im Rettungshubschrauber und Dozent für Notfallmedizin. Die beiden bringen also jede Menge Kompetenz und Fachwissen in ihren Video-Kurs ein.
Ablauf nach Bestellung
Nachdem du den Bestellvorgang des Kurses abgeschlossen hast, erhältst du direkt Zugang zu den Videos. Der Versand der Puppe erfolgt unverzüglich und sie traf nach nur 2 Tagen bei mir ein.
Kursaufbau
Der Kurs ist wahnsinnig intuitiv aufgebaut. Die beiden Gründer führen sehr kompetent und sympathisch durch die einzelnen Lektionen, angefangen mit der Vorbereitung der Puppe und generellen Infos zum Kurs.
Die einzelnen Videos sind kurz gehalten (in der Regel 2-5 Minuten), sodass man immer Zeit findet, sich die einzelnen Module anzusehen und absolvieren. Am Ende jedes Moduls gibt es ein kleines Quiz, mit dem du testen kannst, was du gelernt hast.
Toll sind außerdem die Checklisten als PDF zum Ausdrucken sowie ein zusätzliches E-Book zum Kurs.
Im Kurs werden dann Schritt für Schritt alle üblichen Notfälle und medizinischen Themen abgedeckt wie:
- Erkennen von Notfallsituationen
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen
- Beatmung
- Herzdruckmassage
- Reanimation bei Babys und Kleinkindern
- Anwendung eines Defibrillators
- Aspiration: Verschlucken von Fremdkörpern
- Ertrinken
- Verbrennungen und Verbrühungen
- Fieber
- Krampfanfälle und Fieberkrämpfe
- Plötzlicher Kindstod
- Stürze und Frakturen
- Verletzungen und Blutungen
- Notfälle im Alltag wie Bauchschmerzen, Verschlucken von Kleinteilen und Gift, Erkrankung der Atemwege, allergische Reaktionen, Nasenbluten, Ohrenschmerzen, Insektenstiche und Zeckenbisse
Ein Bonusmodul gibt darüber hinaus Einblicke in die folgenden Themen:
- Hausapotheke
- Impfkalender
- Gefahrenquellen
- Heimlich Manöver
- Reanimation von Kleinkindern
- Verbrühungen bei Windelkindern
- Knopfbatterien und Honig
- Sicherer Umgang mit Kindernotfällen
Die Simulationspuppe
Die Simulationspuppe ist sehr hochwertig und liefert ein haptisches Feedback, ob du die Reanimation korrekt ausführst. Auch die Beatmung funktioniert nur, wenn die Kopfhaltung der Puppe korrekt ist.
Nicht vorgesehen, aber toll ist auch, dass man an der Simulationspuppe den eigenen Kindern demonstrieren kann, wo und warum man bei ihnen einmal den richtigen Punkt z. B. zur Pulsmessung ertasten möchte.
Fazit
Der Kurs von 12minutes hat mich mehr als überzeugt. Die super gemachten Videos, die Schritt für Schritt durch die Maßnahmen führen, das intuitive Kurs-Portal, das auch die Großeltern nutzen können, die umfangreiche Themenauswahl und dass es tatsächlich Spaß macht, sich die Videos anzusehen und dazuzulernen – viele praktische und praxisnahe Tipps inklusive.
Darüber hinaus die Simulationspuppe mit der man ein sicheres Gefühl bekommt, um im Notfall auch reagieren zu können.
Ich kann diesen Kurs voll und ganz empfehlen!
Beitragsbild: 12minutes