Warum sollte man einen Notfallkurs „Erste Hilfe am Kind“ besuchen? Das ist sehr einfach mit einer Gegenfrage zu beantworten: Wie lange liegt denn dein letzter Erste-Hilfe-Kurs zurück? Bei vielen Müttern und Vätern war es eine Pflichtveranstaltung zum Erlangen des Führerscheins und das Thema „Notfall beim Kind“ wurde dabei nur am Rande erwähnt.
Im Alltag mit Kindern sind oft Trost und ein Pflaster ausreichend. Aber für schlimmere Unfälle fühlen sich die meisten Eltern nicht gewappnet. Was tun bei Atemnotfällen, Bewusstlosigkeit, Verbrennungen, Stürzen auf den Kopf, Vergiftungen oder hohem Fieber? Hier bestehen bei vielen Eltern Ängste und Unsicherheiten.
Erste-Hilfe-Kurs bietet Sicherheit
In einem Erste-Hilfe-Kurs speziell für Babys und (Klein-)Kinder erlangen Eltern Hintergrundwissen und die Sicherheit, wie sie im Ernstfall reagieren sollen. Es geht nicht darum, Ängste zu schüren. Kinder sollen und müssen die Welt erkunden und ihre eigenen Erfahrungen machen. Wenn Eltern aber über mögliche Gefahrenquellen und Unfallsituationen informiert sind, können sie ihre Kinder sicherlich entspannter darin begleiten und auch loslegen lassen!
Je nach Alter des Kindes können sich die möglichen Unfallschwerpunkte verschieben. Außerdem kann sich bei einem Unfall die Situation bei Babys und Kindern grundsätzlich schneller verschlechtern als bei Erwachsenen. Stoffwechsel, Kreislauf, Flüssigkeitshaushalt, Körpertemperatur – all dies ist bei einem Baby oder Kleinkind viel labiler. Die Haut ist dünner und empfindlicher, viele Reflexe funktionieren anders. Zudem können kleine Kinder oftmals auch noch gar nicht genau beschreiben, wie sie sich fühlen und wo es jetzt genau weh tut.
Daher ist es für Eltern wichtig, vorab von bestimmten Symptomen und Anzeichen gehört zu haben. Die Notfallsituationen, die häufig vorkommen, sind vielen Eltern gar nicht bewusst:
- Noch immer fallen viele Babys vom Wickeltisch. In einem Kurs lernt ihr, wie sich das vermeiden lässt.
- Kinder können schlimme Verbrennungen und Verbrühungen erleiden. Auch hier kann man durch Aufklärung das Bewusstsein für die Gefahrensituationen im Alltag schärfen.
- Pseudokrupp? Noch nie was davon gehört! Nach einem Kurs schon. Eltern sind danach meist in der Lage, bei kindlicher Atemnot in der Nacht auch adäquat zu reagieren.
Die Schrecksekunde sei allen Eltern zugestanden. Um dann aber schnell und richtig reagieren zu können, ist es definitiv von Vorteil, sich bereits im Vorfeld über bestimmte Notfallsituationen informiert zu haben. Daher ist es auch sinnvoll, einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder bereits in der Schwangerschaft zu besuchen.
Tipp: Auf BoB.family findet ihr laufend Erste-Hilfe-Kurse für (werdende) Eltern – aktuell online und sicher bald auch wieder vor Ort. Schaut gerne auch bei unserer Autorin Tara Rödel aus Berlin, sie hat ebenfalls regelmäßig (Online-)Kurse im Angebot.
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