Bereits wenige Wochen nach der Geburt stehen beim Baby die ersten Impfungen an. Viele Eltern sind zwischen der Frage „Lass ich mein Kind impfen oder nicht?“ hin- und hergerissen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Neugeborene eine Sechsfachimpfung in einem sogenannten „2+1-Impfschema“ zum Schutz vor Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Viele Kinderärzte empfehlen darüber hinaus die Impfung gegen Meningokokken.
Meine kleine Tochter wurde vor acht Wochen geboren, was bedeutet, dass die ersten Impfungen anstehen. Wann begonnen wird zu Impfen variiert etwas von Kinderarzt zu Kinderarzt. In der Regel ist es aber zwischen der sechsten und achten Lebenswoche.
Ob ich meine Kinder impfen lasse, steht für mich außer Frage. Wie vermutlich jedes Elternteil, leide ich mit, wenn mein Baby oder Kleinkind bereits nach dem ersten Pieks herzzerreißend weint und ich weiß, es folgt gleich noch ein zweiter. Aber schlimmer wäre für mich die Vorstellung, dass mein Kind einen schweren Verlauf einer Krankheit erleidet oder gar lebenslang Schaden davontragen könnte.
Bereits in der Schwangerschaft nutzte ich die Gelegenheit mein ungeborenes Kind auf die bestmögliche und Art zu schützen. Ich lies mich zum Beispiel gegen Pertussis (Keuchhusten) impfen.
Gemäß Informationen des Robert Koch Instituts (RKI) konnte die seit Jahrzehnten erfolgte routinemäßige Grundimmunisierung von Säuglingen gegen Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B maßgeblich dazu beitragen, die Krankheitslast sehr deutlich zurückzudrängen. Auch bei Pertussis (Keuchhusten) ist ein starker Rückgang zu verzeichnen.
Impfungen beim Baby gemäß STIKO-Empfehlung
Die STIKO, ein unabhängiges Experten-Gremium, entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland. Es orientiert sich dabei an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin.
Unsere Tochter erhält nun also mit acht Wochen die erste Sechsfach-Impfung nach dem „2+1-Impfschema“. Diese schützt sie gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Danach folgen die weiteren Impfdosen im Alter von vier bzw. elf Monaten um die Grundimmunisierung herzustellen.
Den Impfkalender für Babys des Robert-Koch-Instituts, basierend auf den Empfehlungen der STIKO findet ihr hier zum Download.
Über die STIKO-Empfehlungen hinaus gibt es noch weitere Impfungen, die von Kinderärzten empfohlen werden. Dies ist zum Beispiel die Meningokokken-Impfung.
Weitere Impfungen
Eine aus meiner Sicht weitere sehr wichtige Impfung, welche nicht explizit von der STIKO empfohlen und die Kosten damit auch nicht von jeder Krankenkasse übernommen werden, ist die Meningokokken-Impfung.
Meningokokken sind Bakterien, welche durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Eine Meningokokken-Erkrankung ist zwar selten, kann aber in etwa 2/3 der Fälle zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und in ca. 1/3 zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Diese können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden oder aber Spätfolgen wie Entwicklungsstörungen oder Hörverlust nach sich ziehen.
Die Kosten für die Meningokokken-Impfung belaufen sich auf rund 120€ (Impfstoff + Gebühren beim Kinderarzt). Das ist nicht wenig und für manche Eltern stellt das sicherlich eine Hürde dar. Welche Krankenkassen die Gebühren erstatten, findest du auf der Seite von Meningitis bewegt. Hier gibt es auch noch weitere Informationen zu Meningokokken und Meningitis.
Auch wenn eine Infektion selten ist, für mich persönlich ist es keine Frage, ob ich mein Kind, vor einer potenziell tödlichen Infektion schütze.
Fazit
Gerade in Zeiten von Corona wird wieder vermehrt über das Thema Impfen diskutiert. Ich bekenne mich als großer Impf-Fan. Durch das Impfen und die daraus folgende Immunisierung können wir uns vor Infektionen und Krankheiten schützen. Manche Krankheiten können wir sogar nachhaltig auslöschen. Unsere Kinder können nicht selbst entscheiden, doch ich sehe es als meine Verantwortung dafür zu sorgen, dass ihnen kein Schaden entsteht – und dazu gehört es dann auch, sie impfen zu lassen.
Foto: Meningitis bewegt