Es gibt kaum etwas Schöneres für Kinder als die Welt hinten auf dem Fahrradsitz zu erkunden. Für Eltern bietet sich dabei die Möglichkeit, dieses Erlebnis mit ihren Kindern zu teilen. Dafür sollten aber einige Dinge beachtet werden.
Für Sicherheit und Komfort sorgen soll dabei vor allem der richtige Kindersitz. In diesem Blog wollen wir darauf eingehen, worauf Eltern beim Kauf eines solchen Sitzes achten sollten.
Mehr über Mobilität in der Stadt findest du in unseren Artikeln über das Lastenrad und Carsharing für Familien.
Sicherheit geht beim Fahrradsitz vor
Beim Kauf eines Kindersitzes fürs Fahrrad sollte die Sicherheit immer an erster Stelle stehen. Stell also bitte sicher, dass der Sitz den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht und über ein robustes Gurtsystem verfügt. Am besten fragst du das direkt im Fachgeschäft nach.
Im Idealfall besitzt der Sitz ein 3- oder 5-Punkt-Gurtsystem, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Probiere den Verschluss vorher aus: Er sollte eine Kindersicherung enthalten, aber trotzdem für dich einfach zu Öffnen und zu Schließen sein.
Fußstützen und ein hoher Rücken sind ebenfalls wichtige Faktoren für einen sicheren Halt deines Kindes. Die meisten Fußstützen verfügen über Gurte für die Füße. Das hält Zappelmeister davon ab, den Fahrer in den Rücken zu treten, die Balance zu stören oder mit den Füßen in die Speichen zu geraten.
Einige Sitze verfügen außerdem über einen Handgriff, an dem sich dein Kind während der Fahrt durch die Stadt festhalten kann, um sich sicher und geborgen zu fühlen.
Komfort für dein Kind
Neben der Sicherheit sollte der Kindersitz auch komfortabel für dein Kind sein. Eine gute Polsterung und eine ergonomische Form sind wichtig, um Rücken- und Nackenschmerzen zu vermeiden. Dies gilt vor allem für längere Stadtfahrten. Verstellbare Fußstützen und eine regulierbare Rückenlehne können ebenfalls zum Komfort beitragen. Berücksichtigt werden sollten auch die Größe und das Gewicht des Kindes bei der Auswahl des Sitzes.
Material und Haltbarkeit
Wichtig ist auch das Material des Fahrradsitzes. Es sollte robust, wetterbeständig und leicht zu reinigen sein. Mittlerweile sind die meisten Fahrradsitze aus Kunststoff, da er leicht zu heben und dennoch stark und stabil ist. Auch die Polsterung sollte strapazierfähig und waschbar sein. Achte dabei bitte auch auf die Qualität der Riemen und Schnallen – dein Kind wird es dir danken.
Befestigungsarten und -systeme: Fahrradkindersitz vorne oder hinten?
Es gibt verschiedene Arten von Befestigungssystemen für Fahrradsitze – an der Vorderseite des Fahrrads, in der Mitte oder an der Rückseite. Jede Position hat ihre Vor- und Nachteile, abhängig von Faktoren wie dem Alter und der Größe des Kindes sowie der Art des Fahrrads. Es ist wichtig, ein System zu wählen, das einfach zu installieren und zu entfernen ist, gleichzeitig aber auch sicher hält.
Auch hier empfehlen wir eine persönliche Beratung in einem Fachgeschäft, da nicht jede Methode zu jedem Sitz oder Fahrrad passt und es sonst zu Verletzungen oder Stürzen kommen kann.
Ein Front-Kindersitz wird entweder am Lenker, oder an der Querstange zwischen Sattel und Lenker befestigt. Ein Fahrradsitz direkt am Lenkrad klingt zunächst verlockend, da die Kommunikation mit dem Kind einfacher ist und die Aussicht natürlich besser scheint. Dennoch überwiegen die Nachteile. Je mehr das Kind wiegt, desto eher verschiebt sich der Schwerpunkt beim Lenken, was eine zusätzliche Gefahr darstellt. Die Maximalbelastung sollte 15 Kilogramm nicht überschreiten. Bei Unfällen bietet diese Montageart den geringsten Schutz. Zudem ist dein Schatz hier dem Fahrtwind, Regen und Mücken direkt ausgesetzt. Sicherer und einfacher für die Balance ist eine Montage an der Querstange. Dies ist jedoch nur bei einem „Männerrad“ – also einem Fahrrad ohne tiefen Einstieg – möglich. Auch hier bietet dein Körper keinen Schutz vor Wind und Wetter.
Ein Heck-Kindersitz wird hinten am Fahrrad angebracht. Je nach Radtyp kann der Sitz am Gepäckträger oder über einen Halterblock am Sattelrohr montiert werden. Das gibt dem Sitz mehr Stabilität und eignet sich daher auch für größere Kinder (bis zu 22 Kilogramm). Das Kind ist zwar bei der Fahrt nicht im direkten Sichtfeld des Erwachsenen, dafür aber besser vor dem Fahrtwind geschützt.
Zusätzliche Merkmale für gute Fahrradsitze
Es gibt auch noch weitere Faktoren, welche den Gebrauch des Fahrradsitzes noch angenehmer machen können. Beispielsweise kann ein Sonnen- oder Regenschutz nützlich sein, ebenso wie eine Kopfstütze für kleinere Kinder. Es gibt auch Sitze, die sich in eine Schlafposition stellen lassen, sodass dein Kind bei längeren Fahrten bequem ausruhen kann. Einige Fahrradsitze haben eine integrierte Federung, um ruckelige Strecken auszugleichen. Andere bieten zusätzlichen Stauraum, der sich perfekt für Snacks oder zusätzliche Kleidung eignet.
Transport von 2 Kindern
Der Transport von zwei Kindern auf einem Fahrrad ist zwar gesetzlich erlaubt, aber nicht empfehlenswert. Schon ein Kind verlangt dem Fahrer erhöhte Konzentration und mehr Balance ab als das Fahren ohne Kind. Besonders wenn beide Kinder unruhig werden, kann dies zu einer unlösbaren Aufgabe werden. Bei zwei Kindern sind daher Fahrradanhänger oder ein Lastenrad die bessere Wahl.
Fazit zum Kauf eines Fahrradsitzes für Kinder
Beim Kauf eines Kinderfahrradsitzes sind viele Faktoren zu beachten. Obwohl Sicherheit und Komfort oberste Priorität haben, sollten auch andere Aspekte wie Material und Haltbarkeit, Befestigungsart und -system sowie zusätzliche Merkmale berücksichtigt werden.
Ein gut gewählter Fahrradsitz kann dazu beitragen, dass du und dein Kind viele schöne Fahrradtouren genießen können. Wir hoffen, dass dieser Leitfaden dabei hilft, eine fundierte Entscheidung zu treffen und den richtigen Fahrradsitz für Ihr Kind zu finden.