Kürzlich haben wir für dich einen Blick auf das Thema „Das erste eigene Fahrrad“ geworfen. Heute zeigen wir dir, welche Fahrräder für Kinder es auf dem Markt gibt und stellen die fünf besten Produkte vor. Welches sind die gängigsten Marken und welche Vor- und Nachteile haben die Fahrräder für Kinder? Was kosten sie und worauf solltest du beim Kauf achten? Wir haben die Antworten parat.
Die besten Fahrräder für Kinder von 2 bis 4 Jahren
Die kleinsten Fahrräder für Kinder eignen sich bereits ab einer Körpergröße von knapp unter einem Meter. Am besten nutzt du die Größentabellen der verschiedenen Hersteller, denn nicht jedes x-Zoll-Fahrrad ist gleich groß. Die Zoll-Angabe bezieht sich nämlich nur auf die Reifengröße, der Rahmen wird aber von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ausfallen.
Dazu eine kleine Anekdote: Meine Tochter bekam ihr erstes eigenes Fahrrad (nachdem sie das erste – ein Lillifee-PUKY – von der Schwester geerbt hatte) zum fünften Geburtstag. Es war ein 20-Zoll-Rad von woom, das laut Hersteller für Kinder von 6 bis 8 Jahren geeignet ist. Da unsere Tochter aber sehr groß ist, brauchte sie eben ein größeres Rad. Lass dich also nicht zu sehr von den Angaben leiten – ausprobieren ist beim Kauf immer die beste Wahl.
Auch wichtig zu wissen: Nicht jedes Rad eignet sich für jedes Kind. Wir sind eben alle ganz unterschiedlich und haben verschiedene Bedürfnisse. Deswegen schau am besten, was zu deinem Kind passen könnte und lass es mitentscheiden. Übrigens hat keines der vorgestellten Fahrräder für Kinder eine Gangschaltung – die wird erst ab größeren Modellen verbaut.
Wir stellen dir die fünf besten Fahrräder für Kinder im Alter von ca. zwei bis vier Jahren vor. Die Reifengröße bewegt sich in dieser Altersgruppe meist zwischen 12 und 16 Zoll. Testergebnisse, z. B. von Stiftung Warentest und dem ADAC, gibt es erst für die Modelle mit größeren Reifen. Dennoch orientieren wir uns an den Ergebnissen, lassen aber auch eigene Erfahrungen einfließen.
PUKY Steel (Classic)
Das kleinste PUKY-Fahrrad zählt seit Jahren zu den Klassikern der Fahrräder für Kinder. Der Hersteller aus Wülfrath in Deutschland empfiehlt das Rad ab 3 Jahren, einer Schrittlänge von 42 bis 51 cm, und einer Körpergröße des Kindes von 95 bis 120 cm. Es ist in der normalen Variante (Steel) in kiwi-grün und in pink sowie als Retro-Version (Steel Classic) in pastell-grün und -rosa erhältlich. Die Kosten des Rades von PUKY liegen bei 219,99 Euro bzw. 259,99 Euro (Herstellerangaben, Stand August 2023).
Vorteile
- langlebig
- tiefer Rahmeneinstieg zum einfachen Auf- und Absteigen
- Sicherheitslenkergriffe, die ein Abrutschen der Kinderhände verhindern sollen
- geschlossener Kettenkasten (schützt u. a. vor Verschmutzungen)
- integrierter Gepäckträger, Klingel, Schutzbleche und Front- sowie Rückstrahler
- vergleichsweise günstiger Preis
Nachteile
- mit 8,2 kg recht schwer
- Rücktritt (Fachleute sprechen sich heutzutage gegen den Rücktritt aus, da die Bremskraft niedriger ist, als bei einer V-Bremse und sich die Kinder später umgewöhnen müssen, wenn sie auf ein Rad ohne Rücktritt umsteigen)
woom Original 2
Die Fahrräder für Kinder des österreichischen Herstellers woom haben unter Eltern für einen echten Hype gesorgt. Kein Wunder – die Räder sind unfassbar leicht und daher für Kids super geeignet. Doch die woom Bikes punkten noch mit weiteren Vorteilen. Welche das sind, erfährst du weiter unten.
Das woom 2 ist 14 Zoll groß und laut Hersteller für Kinder von 3 bis 4,5 Jahren und einer Körpergröße von 95 bis 110 cm geeignet. Es ist bei woom in vielen leuchtenden Farben ab 399 Euro zu haben.
Einer der großen Brüder, das woom 4, erhielt beim Test der Stiftung Warentest übrigens nur die Note mangelhaft. Beim Haltbarkeitstest bildeten sich an der Tretkurbel des woom-Rads wiederholt Risse, was zu einer deutlichen Abwertung führte. In der Kategorie „Eignung für das Kind“ schnitt das woom Bike mit der Note 1,5 dagegen am besten ab.
Unsere Tochter fährt mittlerweile das zweite woom Bike und wir sind mit beiden Rädern sehr zufrieden gewesen bzw. sind es noch. Der hohe Preis überrascht laut Aussage unseres Fahrradmechanikers allerdings – immerhin ist das Rad im Original nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Dennoch möchte unsere Tochter ihr woom nicht missen.
Vorteile
- mit 5 kg sehr leicht
- hoher Wiederverkaufswert
- kindergerechte Handbremsen auch für kleine Kinderhände mit geringer Kraft geeignet; die Hinterradbremse wird zudem durch den grünen Bremshebel gekennzeichnet, so dass ein Verwechseln der Bremsen verhindert wird
- Lenkeinschlagsbegrenzer (verhindert das Überdrehen des Lenkers)
- geschlossener Kettenkasten, der vor Verschmutzungen und Verletzungen schützt
Nachteile
- durchaus sinnvolles Zubehör wie Schutzbleche, Licht, Ständer und Klingel müssen zugekauft werden
- hoher Anschaffungspreis
Early Rider Belter
Der britische Hersteller Early Rider hat sich ganz den Fahrrädern für Kinder verschrieben. Gründer Andy Loveland beschreibt sein Unternehmen folgendermaßen: „Wir stellen anspruchsvolle, hochwertige Fahrräder her, die auch für Erwachsene geeignet sind, nur eben in Kindergrößen.“ Ein Blick auf das Early Rider Belter 14, das kleinste Fahrrad im Angebot des Herstellers, reicht aus, um zu verstehen, was er meint. Es ist ein schlichtes Rad mit stylischem Design ohne Bling Bling und Schnickschnack. Gemacht für alle, die ein bisschen mehr wollen als nur Fahrradfahren.
Das Early Rider Belter 14 war das erste Kinderfahrrad mit einem Riemenantrieb. Es eignet sich für 3- bis 5-jähriger Erstbiker ab einer Innenbeinlänge von 36,5 cm. Der Preis ist auf der Herstellerseite mit 449 Euro angegeben. Mit bunten Pedalen und Griffen, die du allerdings zusätzlich kaufen musst, kann das Rad individualisiert werden.
Vorteile
- mit 5,5 kg sehr leicht
- Riemenantrieb anstatt Kettenantrieb (wartungsarm, kein Fetten notwenig, leise)
- kindergerechte Felgenbremsen für vorne und hinten
- besonders stylisches Aussehen (Alu-Look, Ledersattel, breite Reifen)
- Pedalen und Griffe in unterschiedlichen, bunten Farben
- sehr robust und widerstandsfähig
Nachteile
- hoher Anschaffungspreis – es ist das teuerste Rad in unserem Vergleich
- keine Farbauswahl beim Rad selbst (nur Pedalen und Griffe können in anderen Farben zusätzlich gekauft werden)
- zusätzliche Ausstattung muss hinzugekauft werden
Cube Cubie
Das Cubie ist laut Hersteller eine Mini-Version des Erwachsenenmodells. Das 12-Zoll-Rad eignet sich für Kinder, die zwischen 87 und 104 cm groß sind. Es ist in der sportlichen Variante grey´n´red mit schwarzem Sattel erhältlich und in einem Retro-Style (cremewhite´n´rose mit braunem Sattel). Die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des bayerischen Herstellers liegt bei 349 Euro.
Vorteile
- mit 5,9 kg relativ leicht
- verschiedene Farbvarianten erhältlich
- niedriger Einstieg
- Kettenschutz
- Schutzblech hinten und Klingel ist bereits vorhanden
Nachteile
- Rücktritt
- weitere Ausstattung muss hinzugekauft werden
KTM Wild Cross
Das fünfte Rad am Wagen … Quatsch, das fünfte der von uns ausgewählten Fahrräder für Kinder ist das KTM Wild Cross 12. Das 12-Zoll-Bike erinnert aufgrund der Form und der verfügbaren Farben ein bisschen ans woom – allerdings gibt’s ein paar wichtige Unterschiede. So sitzt dein Kind auf dem Rad von KTM etwas sportlicher als auf dem woom. Das Fahrrad ist außerdem knapp ein Kilogramm schwerer.
Das Rad eignet sich laut KTM, einem Fahrradhersteller aus Österreich, für Kinder ab 3 Jahren. Die UVP liegt bei 349 Euro.
Vorteile
- mit 5,8 kg noch recht leicht
- umschlossener Antriebsstrang
- verfügbar in drei leuchtenden Farben
- besonders breite Reifen
- Griffe verhindern Abrutschen vom Lenker
Nachteile
- kein Kettenkasten
- zusätzliche Straßenausstattung muss hinzugekauft werden
Fazit
Wenn du ein verlässliches, bereits fertig ausgestattetes Fahrrad für dein Kind haben möchtest, ist das PUKY Steel zu empfehlen. Es ist vergleichsweise günstig und langlebig. Allerdings ist es zwischen zwei und drei Kilogramm schwerer als die anderen vorgestellten Fahrräder für Kinder.
Legst du Wert auf ein besonders leichtes Rad, fährst du mit dem woom gut. Das Belter von Early Rider ist nur ein halbes Kilogramm schwerer, dabei aber eher für diejenigen geeignet, die in Zukunft eher über Mountainbike-Trails heizen.
Das Cubie 120 von Cube und das Wild Cross 12 von KTM sind sich sehr ähnlich – willst du dich zwischen diesen beiden entscheiden, gibt am Ende wohl die Farbauswahl den Ausschlag.
Für welches Rad du dich zusammen mit deinem Kind am Ende entscheidest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie hoch ist dein verfügbares Budget? Möchte dein Nachwuchs lieber cruisen oder schon auf den ersten Trails für spätere Mountainbike-Trips üben? Ist dein Kind eher von zarter Statur und hat noch nicht so viel Kraft? Am besten schaut ihr euch die Räder, die in Frage kommen, gemeinsam bei einem Händler vor Ort an und probiert sie aus. Die Fahrräder für Kinder gibt’s auch in vielen Webshops zu kaufen – Preise vergleichen lohnt sich auf jeden Fall. Die in unserem Vergleich genannten Preise sind vom August 2023.
Falls du dich für den Test für Fahrräder für Kinder der Stiftung Warentest interessierst, findest du hier ein Video:
Wir wünschen dir und deinem Kind viel Spaß beim Entdecken der tollen Fahrräder für Kinder und natürlich beim Radeln!
EIN KOMMENTAR
Danke für die Übersicht. Ich hätte an dieser Stelle allerdings das Puky LS Pro mit aufgenommen. Das ist ähnlich leicht wie die Woom Räder und entsprechend gut vom ADAC bewertet worden.