Ihr kennt das: Mit dem Baby in der Trage kann man seine Jacke plötzlich nur noch offen tragen. Das kann, vor allem im Winter, schnell sehr unangenehm werden. Auch ich war an dem Punkt, an dem ich dachte: Eine Tragejacke muss her. Dann habe ich eine tolle Alternative entdeckt – die Jackenerweiterung Kumja.
Warum ich mich mit dem Kauf einer Tragejacke schwer getan habe
Keine Frage, es gibt wirklich tolle Tragejacken. Sie sind praktisch und manche davon sogar richtig stylisch. Aber schon während der Schwangerschaft fiel es mir schwer, extra Kleidung anzuschaffen, die ich nur ein paar Monate anziehen würde. Irgendwann kam ich um ein paar Hosen mit weitem Bund, Pullover und T-Shirts nicht mehr herum. Nun war das Kind auf der Welt und ich sollte schon wieder etwas kaufen, das ich nur eine begrenzte Zeit tragen würde. Und brauchte ich eigentlich nicht mindestens zwei Exemplare, eine gefütterte Jacke für den Winter und eine Softshell-Variante für verregnete Sommertage? Bei Recherchen im Netz stieß ich auf die Jackenerweiterung Kumja.
Wie die Jackenerweiterung Kumja funktioniert
Kumja steht für: „Komm unter meine Jacke“. Das Geniale an der Kumja ist, dass man seine eigenen Jacken einfach weiter tragen kann. Die Kumja besteht im Prinzip aus einem breiten Stück Stoff, das rechts und links mit Reißverschlüssen an der normalen Jacke befestigt wird. Wenn sie oben zu lang ist, kann ein Teil umgeschlagen und mit Druckknöpfen fixiert werden. Der Jackeneinsatz kann auch schön während der Schwangerschaft verwendet werden. Dafür gibt es eine Kordel, mit der die Kumja in der Breite eingestellt und über dem Babybauch gerafft werden kann.
Die Kumja passt in fast alle Jackenmodelle (und auch Mäntel), die einen Reißverschluss haben. Allerdings gibt es viele verschiedene Arten von Reißverschlüssen. Deshalb braucht man zwischen der eigenen Jacke und der Kumja einen Reißverschlussadapter. Welcher Adapter der richtige ist, kann man während des Bestellvorgangs in einem kleinen Quiz herausfinden. Man braucht also für jedes Jackenmodell, mit dem man die Kumja kombinieren möchte, ein eigenes Reißverschluss-Set. Die kann man auch einzeln bestellen.
Als ich von der leichten Übergangsjacke auf die Winterjacke umgestiegen bin, habe ich erst dann den passenden Adapter geordert. Der Kundenservice ist sehr gut und hilft bei Fragen freiter. Der neu zugesandte Adapter passte zunächst nicht. Ich konnte ihn problemlos zurückschicken, er wurde geändert – und voilà.
Ein weiterer großer Vorteil der Kumja: Auch mein Mann hat unsere Kinder gerne getragen, auch er wollte nicht immer mit offener Jacke herumlaufen. Also haben wir auch Adaptersets für seine Jacken bestellt und uns die Kumja geteilt.
Die Kumja im Style-Check
Die Kumja wird mit einer schönen Tasche geliefert, die zusätzliche Fächer für die Reißverschlussadapter bereithält. Sie besteht aus Baumwolle und Polyester und wird nach eigenen Angaben unter fairen Bedingungen in einem Partnerbetrieb in Vietnam hergestellt.
Es gibt eine gefütterte Kumja-Variante für den Winter. Wir sind aber das ganze Jahr über gut mit der leichten Sommer-Kumja zurechtgekommen. Es gibt sie in den Farben schwarz und anthrazit.
Die Reißverschlüsse werden mit Blenden verdeckt. Diese gibt es in schlichtem Schwarz, aber auch z.B. mit Ankermotiven oder Leoprint.
Das Wechseln der Adapter erfordert am Anfang etwas Übung. Aber am Ende konnten mein Mann und ich die Reißverschlüsse sehr schnell austauschen, wenn wir uns mit dem Tragen des Babys abgewechselt haben.
Und wie sieht nun eine Jacke mit Kumja-Erweiterung aus? Ich fand das Ergebnis in Ordnung. Sicher, manche Tragejacke hätte optisch mehr hergemacht. Andererseits hatte ich sofort wieder meine normale Jacke an, sobald ich das Baby aus der Trage genommen und die Kumja entfernt hatte. Gerade im Winter war es manchmal unangenehm, dass die Jacke auch mit Kumja zwischen Babykopf und dem eigenen Hals offen war. Ein Schlauchschal war für mich die einfache Lösung.
Was kostet die Kumja?
Der Preis für eine Kumja ist moderat, vor allem wenn man ihn mit den Anschaffungskosten für eine oder mehrere Tragejacken vergleicht. Die Sonnenkumja für den Sommer kostet 35 Euro, die gefütterte Wintervariante zehn Euro mehr. Hinzu kommen 15 Euro pro Reißverschlussadapter. Wer eine andersfarbige Blende wünscht, muss noch einmal fünf bis zehn Euro investieren.
Bestellt werden kann die Kumja online bei MamaMotion. Außerdem gibt es in Berlin, Hamburg und Hannover Läden, in denen die Jackenerweiterung verkauft wird. Dort gibt es zum Beispiel auch Tragehilfen und Trageberatung. Beim wöchentlichen kostenlosen Tragehilfen-Check können Eltern mit ihren vorhandenen Tragehilfen vorbeikommen.
Welche Alternativen gibt es zur Kumja?
Jackenerweiterungen gibt es auch von anderen Anbietern, allerdings passen diese dann oft nur zu den Jacken der jeweiligen Marke und oft auch nur zu bestimmten Modellen. Ein Beispiel ist das deutsch-finnische Label finkid. Auch das nachhaltige Modelabel Elkline aus Hamburg setzt auf Trageerweiterungen für seine Jacken.
Einen ähnlichen Ansatz wie die Kumja verfolgen zum Beispiel cocoome oder Baby-Pungi. Diese Jackenerweiterungen werden statt mit einem Reißverschluss mit Clips an der Jacke befestigt.
Wofür entscheidest du dich?
Für mich war die Jackenerweiterung die richtige Wahl. Mir gefiel die Flexibilität, der überschaubare Anschaffungspreis und die Möglichkeit, sie mit meinem Mann zu teilen. Andererseits passt die Erweiterung optisch nicht unbedingt zur eigenen Jacke, man muss modische Abstriche machen, der Halsausschnitt bleibt frei und bei Mänteln mit Knöpfen haut es nicht hin. Bei der Entscheidung Tragejacke vs. Jackenerweiterung müssen sich die Eltern überlegen, welche Punkte ihnen wichtig sind. Bequem und praktisch sind beide Varianten.
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