Eines Tages fand der kleine Bär eine Kiste, die von oben bis unten nach Bananen roch. Zusammen mit dem kleinen Tiger machte er sich auf den Weg nach Panama, wo die Kiste herkam… Es gibt sie, diese Geschichten, die Generationen überdauern. Denen wir als Kind gerne gelauscht haben, die wir als Erwachsene immer noch mögen – und die wir nun unseren eigenen Kindern vorlesen. „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch ist so eine Geschichte. In diesem Beitrag stellen wir euch diesen und neun weitere Kinderbuchklassiker für verschiedene Altersgruppen vor. Und es gibt sogar etwas zu gewinnen!
Damals wie heute geliebt und geschätzt
Unsere Liste der Kinderbuchklassiker erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn ihr sie in den Kommentaren fleißig erweitert. Welche Bücher wollt ihr unbedingt an eure Kinder weitergeben? Welche Kindheitserinnerungen verbindet ihr mit ihnen? Übt das Buch auf den Nachwuchs noch die gleiche Faszination aus wie auf euch?
Für alle, die ihren Schatz an zeitlos schönen Kinderbüchern erweitern wollen, haben wir außerdem eine gute Nachricht: Auf unserem Instagram-Kanal verlosen wir einige der vorgestellten Klassiker!
Und nun geht’s los. Ein Klick auf das Buchcover führt zur jeweiligen Verlagsseite.
Kinderbuchklassiker ab 2 bis 3 Jahren
Die kleine Raupe Nimmersatt (Eric Carle)
Dieses zauberhafte Bilderbuch lieben alle! Die Geschichte handelt von einer hungrigen kleinen Raupe, die sich durch alle möglichen Lebensmittel frisst, bis sie sich schließlich in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt. Eric Carle hat einen ganz eigenen Illustrationsstil, der seine Bücher unverwechselbar macht. Kinder sind vor allem von den ausgestanzten „Raupenfraßlöchern“ fasziniert, durch die sie ihre Fingerchen stecken und der Spur der Raupe folgen können.
Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat (Werner Holzwarth)
Es ist schon gemein, wenn plötzlich ein unappetitlicher Haufen auf dem Kopf landet. Das ärgert auch den kleinen Maulwurf und so macht er sich auf die Suche nach dem Übeltäter. Dabei begegnet er allerlei Tieren, die aber ihre Unschuld beteuern – und ihm zum Beweis zeigen, wie ihre Hinterlassenschaften aussehen. Ja, in diesem Buch geht es die ganze Zeit um „Kacka“. Davon sind Kinder ab einem gewissen Alter ohnehin fasziniert. Hier wurde daraus eine humorvolle Geschichte gestrickt.
Der Regenbogenfisch (Marcus Pfister)
Wer kennt sie nicht, die glitzernden, funkelnden Schuppen des Regenbogenfisches? Allein schon wegen ihnen macht es Spaß, die Geschichte vom Regenbogenfisch anzuschauen. Kinder lernen aber auch, wie schön und wichtig es ist, zu teilen. Denn der eitle Regenbogenfisch will keine seiner schönen Schuppen hergeben – und schwimmt bald einsam im Meer. Dann bekommt er einen weisen Rat.
Kinderbuchklassiker ab 4 bis 5 Jahren
Oh, wie schön ist Panama (Janosch)
Der kleine Bär und der kleine Tiger machen sich auf die Suche nach dem Land ihrer Träume: Panama. Denn Panama, davon sind sie überzeugt, riecht von oben bis unten nach Bananen! Es ist eine schöne, humorvolle Geschichte über Freundschaft und die kleinen Dinge im Leben, auf die es ankommt. Den überraschenden und klugen Schluss verstehen schon Kinder. Denn am Ende sind der kleine Bär und der kleine Tiger im Kreis gelaufen – und wieder dort angekommen, wo sie gestartet sind. Das, was sie gesucht haben, war schon immer da: bei ihnen zu Hause.
Eigentlich bin ich kein großer Janosch-Fan, zum Teil finde ich seine Geschichten für Kinder ungeeignet. Aber die vom kleinen Tiger und dem kleinen Bären kann ich empfehlen. Zum Beispiel auch „Post für den Tiger“, „Komm, wir finden einen Schatz“ oder „Ich mache dich gesund, sagte der Bär“.
Petterson und Findus (Sven Nordqvist)
Der alte Petterson lebt mit einem sprechenden Kater namens Findus zusammen. Gemeinsam erleben sie allerlei lustige und spannende Geschichten rund um Pettersons Hof. Skurrile Einfälle sind dabei an der Tagesordnung. „Eine Geburtstagstorte für die Katze“ ist der erste Band der Kinderbuchreihe. Findus hat dreimal im Jahr Geburtstag, und Petterson will ihm eine Pfannkuchentorte backen. Aber natürlich geht dabei allerhand schief… Die Bilder zu den Geschichten sind sehr detailreich und phantasievoll illustriert, so dass es für Kinder neben der Erzählung viel zu entdecken gibt.
Die Texte sind für jüngere Kinder mitunter noch recht lang. Die Bücher eignen sich daher eher zum Vorlesen in mehreren Etappen.
Kleiner Eisbär (Hans de Beer)
Auch der kleine Eisbar Lars gehört zu den Figuren, die man schnell ins Herz schließt. Er lebt am Nordpol und dort beginnen auch seine zahlreichen Abenteuer. Bei seinem ersten – „Kleiner Eisbär, wohin fährst du“ – landet er versehentlich in den Tropen. Und findet sich in einer Welt wieder, die so ganz anders ist, als seine weiße Heimat. Doch mit Hilfe eines freundlichen Flusspferdes findet er schließlich den Weg zurück.
Freunde (Helme Heine)
Es sind drei ungleiche Freunde, die sich da zusammengetan haben: der Hahn Franz von Hahn, die Maus Johnny Mauser und der dicke Waldemar, ein Schwein. Gemeinsam leben sie auf einem Bauernhof und halten felsenfest zusammen. Das Buch lebt von seinen großen, wunderschön illustrierten Bildern, die oft lustig sind und mehr erzählen, als der knappe Text. Einen Tag lang begleiten wir die Freunde, vom Aufstehen am Morgen bis zur Suche nach einem gemeinsamen Schlafplatz. Die Geschichte ist einfach und doch groß, denn sie handelt von der Kraft und Stärke wahrer Freundschaft.
Die kleine Hexe / Der Räuber Hotzenplotz (Otfried Preußler)
Die Bücher von Otfried Preußler gehören in jedes Kinderbuchregal, deshalb habe ich hier gleich zwei seiner Werke in die Auswahl gemogelt.
Die großen Hexen verbieten der kleinen Hexe, in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg zu tanzen. Sie sind der Meinung, dass sie mit ihren 127 Jahren noch viel zu jung dafür ist. Ein Jahr lang übt die kleine Hexe mit ihrem Raben Abraxas das Zaubern, um die anderen Hexen vom Gegenteil zu überzeugen.
Der Räuber Hotzenplotz ist mit sieben Messern bewaffnet und als Schurke im ganzen Land gefürchtet. Nun hat er auch noch Großmutters Kaffeemühle geklaut, die die beiden Freunde Kasperl und Seppel unbedingt zurückhaben wollen. Sie stellen dem Räuber eine Falle, doch ihr Plan geht gründlich schief.
Die Original-Kinderbücher von Preußler sind eher für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Im Thienemann-Esslinger Verlag gibt es aber die schöne Reihe „Kleine Lesehelden“. Hier findet man gekürzte Versionen der Klassiker mit vielen Bildern. Sie ist eigentlich für Leseanfänger gedacht, eignet sich aber auch wunderbar zum Vorlesen. So können schon die Kleinsten mit Kasperl und Seppel auf Räuberjagd gehen.
Kinderbuchklassiker ab 6 Jahren
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer (Michael Ende)
Noch als Erwachsene staune ich über den Ideenreichtum dieser Geschichte. Michael Ende hat sich so wunderbare Figuren wie den Scheinriesen ausgedacht. Herr Tur Tur erscheint nämlich nur aus der Ferne riesig, sobald man vor ihm steht, schrumpft er auf Normalgröße. Und auch Lummerland, die Heimat von Lukas dem Lokomotivführer und später auch von Jim, hat einige Besonderheiten. Denn die Insel ist nur etwa doppelt so groß wie eine Wohnung. König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte – er wurde um Viertel vor Zwölf geboren – regiert dort über drei Untertanen, mit dem kleinen Jim sind es plötzlich dreieinhalb. Und das ist ein Problem. Denn für vier Untertanen ist Lummerland zu klein. Was also tun, wenn Jim groß ist?
Für eine jüngere Zielgruppe (ab vier Jahren) gibt es inzwischen Bilderbücher, die auf den Geschichten von Jim und Lukas basieren. Oft erleben die beiden bekannten Figuren in den Bilderbüchern aber auch ganz neue Abenteuer. Die Qualität der Geschichten ist meiner Meinung nach sehr unterschiedlich. Gut gefallen haben meinen Jungs und mir zum Beispiel „Jim Knopf auf dem Dach der Welt“ oder „Jim Knopf und Prinzessin Li Si“.
Eine Woche voller Samstage (Paul Maar)
Herr Taschenbier hat eine seltsame Woche hinter sich. Am Sonntag schien die Sonne. Am Montag kam sein Freund Herr Mon zu Besuch. Am Dienstag hatte er Dienst. Am Mittwoch war die Mitte der Woche. Am Donnerstag donnerte es. Am Freitag hatte er frei. Und am Samstag, ja, am Samstag kam dann das Sams.
Das ulkige Wesen mit der Rüsselnase, den blauen Punkten im Gesicht und dem Taucheranzug als Kleidung bringt das langweilige Leben von Herrn Taschenbier ganz schön durcheinander. Auch als Erwachsener muss man noch sehr über die lustigen Sprüche und Einfälle des Sams lachen.
Foto oben: Liana Mikah / Unsplash