Das kindliche Gehirn macht in den ersten Lebensjahren eine enorme mentale Entwicklung durch. Eltern merken, dass ihr Baby häufig über Nacht wie ausgewechselt ist, wieder etwas neues gelernt hat oder mit neuen Fähig- und Fertigkeiten überrascht. Manchmal fragen wir uns auch, was kann ich meinem Kind denn in welchem Alter zumuten? Wozu ist es bereits in der Lage und was kann sein Gehirn einfach noch nicht verarbeiten? In der Serie „Mentale Entwicklung von Babys und Kleinkindern“ möchte ich dieser Frage auf den Grund gehen. Los geht es mit dem Buch „Oje, ich wachse!“.
0-18 Monate
Im ersten Lebensjahr finden die sichtbarsten Veränderungen statt. Das Baby fängt an sich zu bewegen, seine Umwelt wahrzunehmen und erste Laute von sich zu geben. Unsere Autorin Jennifer führt die wichtigsten Schritte und Entwicklungen auf und erklärt, wie du dein Baby unterstützen kannst.
Ein Bestseller, der 1992 erstmalig in den Niederlanden erschienen ist, ist das Buch „Oje, ich wachse!“. Hier befassen sich die Autoren Dr. Hetty van de Rijt und Dr. Frans X. Plooij mit den „10 Sprüngen“ der mentalen Entwicklung, die ein Kind innerhalb der ersten 20 Monate durchläuft.
Bei dem Buch, von dem es bereits vielfache erweiterte und überarbeitete Ausgaben gibt, handelt es sich um ein absolutes Standard-Werk, das bei vielen deutschen Eltern auf dem Wohnzimmertisch liegt.
Die 10 Sprünge der mentalen Entwicklung
Die These der Autoren lautet, dass ein Baby innerhalb der ersten 20 Lebensmonate 10 mentale Entwicklungssprünge durchläuft.
Nach diesen 10 Sprüngen ist auch das Buch gegliedert. Es beschreibt Merkmale durch welche sich ein Sprung ankündigt, welche Entwicklung das Baby während des Sprungs durchmacht und wie man als Elternteil unterstützen und das Baby begleiten kann.
Wann finden die Sprünge statt?
Die Autoren haben in ihren Studien festgestellt, dass die Sprünge bei den meisten Babys im ungefähr gleichen Zeitraum stattfinden. Natürlich ist das keine Garantie, dass dies bei jedem Baby der Fall ist, denn jeder Mensch ist ein Individuum und somit gibt es keine Blaupause, die auf alle zutrifft. Die angegebenen Zeiträume geben allerdings eine gute Orientierung und können verunsicherte Eltern beruhigen, wenn sie in diesen Zeiträumen bemerken, dass ihr Baby sich anders verhält.
Die Entwicklungssprünge finden grob in der fünften Lebenswoche, in der achten, mit 12 Wochen, mit 19 Wochen, mit 26 Wochen, mit 37 Wochen, mit 46 Wochen, mit 55 Wochen, mit 64 Wochen und 75 Wochen statt.
Je nach mentalem Sprung dauern die Sprünge unterschiedlich lange an. Sie können von einer Woche bis zu sechs Wochen anhalten.
Was sind die typischen Anzeichen?
Typischerweise kündigen sich Sprünge so an, dass das Baby mehr weint, schlechter schläft oder anhänglicher ist.
Auch hier müssen natürlich nicht alle Anzeichen auf das eigene Kind zutreffen oder aber andere Anzeichen auftreten.
Oje, ich wachse!
Das Buch „Oje, ich wachse!“ bietet vor allem erstmaligen Eltern eine gute Orientierung und dient dem Einstieg, um sich mit der mentalen Entwicklung des eigenen Nachwuchses auseinanderzusetzen.
Das Buch bietet darüber hinaus die Gelegenheit, bestimmte Momente mit Notizen und Bildern festzuhalten, indem es den Platz im Buch vorhält. So kann das Buch auch einmal an die eigenen Kinder weitervererbt werden und stellt eine Erinnerung an die ersten Lebensmonate dar.
19-24 Monate
Zwischen dem ersten und dem zweiten Lebensjahr lernen Kinder unglaublich viel. Nicht nur die Bewegung und der Radius des Babys vergrößert sich, sondern auch erste Worte formen sich. Einige Kinder sind schon bereit aufs Töpfchen zu gehen, während andere sich noch Zeit lassen. Was lernt mein Baby in dieser Phase und was kann es bereits umsetzen? Lies hier nach: Die mentale Entwicklung von Kindern – 19 bis 24 Monate
25-36 Monate
Wie entwickeln sich Kinder, die im Kleinkindalter sind und kurz vor ihrem dritten Geburtstag stehen? Was können Kinder in diesem Alter und wie können wir sie unterstützen? Jennifer fragte unter anderem bei Prof. Dr. med. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikum des Saarlandes nach und gibt in ihrem Beitrag Tipps für Spielideen und vieles mehr!