Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen und wir freuen uns, wieder die Spielplätze, Badeseen, Freibäder und Eisdielen erobern zu können. Wichtig dabei ist ein ausreichender Sonnenschutz, vor allem für die Kinder. Dabei ist Sonnencreme für Kinder noch wichtiger als für Erwachsene, denn zu viel UV-Strahlung auf der Kinderhaut und in der Folge davon Sonnenbrand, lässt die Wahrscheinlichkeit, im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken, steigen. Deshalb gilt es, Sonnenbrände zu vermeiden. Wir geben Tipps sowie eine kleine Marktübersicht über die gängigsten Sonnencremes.
Sonnenbrände in der frühen Kindheit stehen in engem Zusammenhang mit Hauskrebs im höheren Alter ab 50 oder 60 Jahren. Deshalb sind diese tunlichst zu vermeiden.
Eine „gesunde Bräune“, wie der Volksmund impliziert, gibt es nicht und bei Kindern sollten wir daher lieber auf die „vornehme Blässe“ setzen.
Tipps zum Schutz vor Sonne
1. UV-Index
Der UV-Index gibt an, wie hoch die Belastung durch die sonnenbrandwirksame Strahlung ist. Ab einem UV-Index von 3 sollten Schutzmaßnahmen ergriffen werden, auch wenn es beispielsweise bewölkt ist.
Auf der Webseite des Bundesamt für Strahlenschutz könnt ihr tagesaktuell den UV-Index einsehen.
2. Kleidung ist der beste Schutz
Die besten Schutzmaßnahmen sind die, bei denen die UV-Strahlen gar nicht auf die Haut kommen. Daher empfiehlt es sich zu breitkrempigen Hüten, Mützen, Sonnenbrille, Langarm-Shirt und leichter langer Hose zu greifen. Insbesondere beim Planschen im Wasser sollte auf UV-Kleidung geachtet werden. Nach dem Baden sofort abtrocknen und mit Sonnencreme nachcremen.
3. Babys aus der Sonne halten
Babys sollten im ersten Lebensjahr keiner direkten Sonne ausgesetzt sein. Deshalb achtet auf ein Sonnensegel oder einen Schirm am Kinderwagen bzw. bei krabbelnden Babys darauf, dass diese einen Hut und lange Kleidung tragen.
4. Mittagssonne meiden
Meidet die Mittagssonne zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr, da hier die UV-Strahlung am höchsten ist.
5. Im Schatten spielen
Generell empfehlen wir, wann immer möglich, im Schatten zu spielen. Entweder im Schatten von zum Beispiel dichten Bäumen oder von Sonnenschirm oder Sonnensegel.
Sonnencreme für Kinder
Lichtschutzfilter
Bei Sonnencremes gibt es zwei verschiedene Arten von Lichtschutzfiltern: die chemischen und die physischen (mineralischen) Filter. Generell ist zu sagen, dass Sonnencremes mit chemischem Filter, die für Kinder entwickelt wurden, in der Regel auch entsprechend geprüft sind. Trotz allem fand Ökotest in seiner Untersuchung 2020 bei acht Kindersonnencremes bedenkliche Wirkstoffe. Die Wirkstoffe Octocrylen und Homosalat stehen im Verdacht, das Hormonsystem zu stören und werden in Kinderprodukten daher kritisch gesehen.
Die Sonnencremes, die diese Wirkstoffe enthalten, sind in unserer Marktübersicht nicht berücksichtigt!
Marktübersicht
Hier findet ihr unsere Marktübersicht als Download geteilt nach Sonnencremes mit chemischem bzw. physischem (mineralischem) Filter.
Erfahrungsbericht
Aufgrund der potenziellen Auswirkungen auf das Hormonsystem empfehlen verschiedene Quellen für unter zweijährige Kinder ausschließlich auf mineralischen Sonnenschutz zurückzugreifen.
Nachteil dieser Sonnencremes ist, dass sie oftmals einen „Geisterlook“ kreieren, sprich, sie hinterlassen einen sehr deutlichen weißen Film auf der Haut. Weiterhin sind sie schwer zu verreiben und können aufgrund der Inhaltsstoffe, wie Zink, die Haut austrocknen. Wichtig ist also die Sonnencreme abends wieder gut zu entfernen!
Wir haben folgende mineralische Sonnencremes selbst getestet:
boep Sonnencreme Sensitiv LSF 30
Die Sonnencreme von boep lässt sich ebenfalls gut verteilen und hinterlässt einen deutlich geringeren, weißen Film auf der Haut. Das liegt mitunter auch daran, dass der Lichtschutzfaktor „nur“ 30 beträgt, was aber auch völlig ausreichend ist.
Eco Cosmetics Baby & Kids Neutral Sonnencreme LSF 50+
Die mineralische Sonnencreme von Eco Cosmetics hat den höchsten Preispunkt von allen vorgestellten Sonnencremes. Ob dieser in der Anwendung gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Sie lässt sich im Vergleich zu den oben vorgestellten Cremes tatsächlich am besten verteilen, weshalb der „Geisterlook“ auch am geringsten ausfällt. Da die Verpackungseinheit und damit Größe vergleichbar mit der Nivea-Sonnencreme ist, lässt sie sich selbst in kleinen Handtaschen praktisch mitnehmen.
Ab dem Ende des zweiten Lebensjahres verwendeten wir auch Sonnencremes mit chemischem Filter und zwar die folgenden:
Hipp Baby Sanft Kinder Sonnenspray Ultra-Sensitiv 50+
Diese Sonnencreme lässt sich deutlich besser auftragen als alle getesteten mineralischen Sonnencremes und das Eincremen wird deshalb auch von unserem Sohn deutlich besser ertragen.
Hier ist es eigentlich eine Frage der persönlichen Präferenz der Marke oder des Geruchs.
Ich persönlich mag die Hipp-Sonnencreme sehr gerne, insbesondere da sie auch im „Handtaschenformat“ für unterwegs erhältlich ist.
Jean&Len Sonnenspray LSF 50
Die vorgestellte Jean&Len-Sonnencreme ist nicht explizit für Kinder, aber aufgrund der Inhaltsstoffe auch für Kinder geeignet.
Bei Sprays aber immer darauf achten, dass die Kleinen sie nur unter Aufsicht verwenden, sodass die Creme weder in die Augen noch auf Kleidung oder Möbel gerät!
Eau Thermale Avène Kinder-Sonnenmilch SPF 50+
Die Sonnencreme von Avène liegt preislich zwischen HiPP und PAEDIPROTECT. In der Anwendung mag ich sie sehr gerne, da sie sich gut verteilen lässt, keine sichtbaren Spuren auf der Kleidung hinterlässt und angenehm riecht. Allerdings kommt sie in einer recht großen Verpackung, sodass man sie zwar mitnehmen kann, dafür aber etwas mehr Platz benötigt.
Die Avène-Sonnencreme gibt es auch als praktisches Spray.
PAEDIPROTECT Meeressonnencreme 50+
Die Paediprotect-Sonnencreme lässt sich gut verreiben, riecht angenehm und erweckt den Eindruck, die Haut zu befeuchten ohne zu fetten. Allerdings hinterlässt sie besonders deutliche, gelbliche Flecken auf der Kleidung, die auch beim Waschen nicht rausgehen.
Wir haben sie in Sand und Wasser getestet. Der Sand klebte tatsächlich nicht am Kind und die Wirkung war tadellos.
Fazit
Es gibt viele, sehr gute Sonnencremes für Babys und Kinder. Für Kinder unter zwei Jahren wird empfohlen, Sonnencremes mit mineralischem Filter zu verwenden, ab Ende des zweiten Lebensjahres können auch Cremes mit chemischem Filter benutzt werden.
Besonders wichtig ist, dass keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten sind. Die in unserer Marktübersicht enthaltenen Cremes wurden mit Ausnahme von Nivea Kids, boep, Jean&Len und Paediprotect von Öko-Test geprüft.
Bild von Dimitris Vetsikas auf Pixabay
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren
Luftige Kleidung und schöne braune Haut, das gehört für viele im Sommer einfach zusammen. Eine leichte Farbe im Gesicht und am Körper steht zugleich auch für Gesundheit und Erholung. Dass die Sonne auch ihre (große) Kehrseite hat, ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Damals stellten zwei Hautärzte aus Hamburg und Bordeaux fest, dass die Haut von Landarbeitern und Seeleuten deutlich schneller alterte als die von Büroarbeitern. Und auch die Hautkrebsrate war höher bei denen, die sich viel in der Sonne aufhielten.