Brrr… ganz schön kalt da draußen. Der Winter hat Stuttgart fest im Griff und am liebsten würde man sich den ganzen Tag zu Hause einkuscheln. Aber irgendwann sind alle Duplos verbaut, alle Puzzleteile an ihrem Platz und auch die Puppenküche und die Spielzeugautos haben ihren Reiz verloren. Der Nachwuchs muss raus – und auch den Eltern tut Abwechslung gut. Wir haben euch zehn Tipps für einen Winterausflug in Stuttgart zusammengestellt – viele davon sind sogar kostenlos.
- 1. Helm auf und ab auf die Kinderbaustelle
- 2. Rutschen und Toben im Warmen – Stuttgarts Winterspielplätze
- 3. Da hebt er ab – Flieger gucken auf dem Flughafen
- 4. Viele Wege führen zum Bärenschlössle
- 5. Ein Nachmittag zwischen Büchern in der Stadtbibliothek
- 6. Bei Fuchs und Dachs im Haus des Waldes
- 7. Auf Entdeckungstour im Naturkundemuseum
- 8. Zum Planschen ins Kinderland im Leuze
- 9. Viel Theater und die Maus im Kino
- 10. Im Planetarium ins Weltraumabenteuer starten
1. Helm auf und ab auf die Kinderbaustelle
Die Kinderbaustelle im Stuttgarter StadtPalais ist eine Welt für sich. Im Untergeschoss des Museums am Charlottenplatz werden Schuhe und Jacke gegen Stoppersocken, Warnweste und Bauhelm getauscht. Dann geht es los: Der Nachwuchs schnappt sich eine Sackkarre und schafft stapelweise Schaumstoffwürfel heran. Aus dem bunten Baumaterial entstehen Türme und ganze Häuschen. Außerdem gibt es hier eine Rutsche, Baustellenfahrzeuge, eine Leseecke und ein Podest zum Essen, falls die kleinen Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen irgendwann der Hunger befällt. Eintritt muss man für diesen Teil des Museums nicht bezahlen.
2. Rutschen und Toben im Warmen – Stuttgarts Winterspielplätze
Draußen auf den Spielplätzen hält man es im Winter meist nicht lange aus. Wie gut, dass es in Stuttgart viele schöne Indoor-Varianten gibt, die meist sogar kostenlos oder gegen eine Spende von Familienzentren oder Kirchengemeinden angeboten werden. In Spielräumen im Warmen können Kinder verschiedene Fahrzeuge ausprobieren, durch Röhren krabbeln, im Bällebad tauchen, Bücher schauen oder neue Spiele ausprobieren.
Wir haben euch eine kleine Liste von Winterspielplätzen zusammengestellt. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten sie geöffnet haben, erfahrt ihr auf den jeweiligen Webseiten. Kennt ihr noch ein Angebot? Dann schreibt es uns gerne in die Kommentare.
- Winterspielplatz in der Bethelkirche (0-3 Jahre)
- Winterspielplatz im Haus der Familie in Bad Cannstatt (0-4 Jahre)
- Winterspielplatz der evangelischen Kirchengemeinde Stuttgart-Ost (keine Altersangabe)
- Winterspielplatz der evang. Kirchengemeinde Markus-Haigst im Paul-Fischer-Haus (0-3 Jahren)
- Indoorspielplatz im Stadtteilhaus Mitte (keine Altersbeschränkung)
- Indoorspielplatz der Homezone Stuttgart (0-5 Jahre)
3. Da hebt er ab – Flieger gucken auf dem Flughafen
In Gedanken packen wir schon mal den Koffer… Ein Ausflug zum Flughafen bietet sich gerade in den Wintermonaten an, wenn der nächste Urlaub noch in weiter Ferne liegt. In den Terminals ist es schön warm und es gibt so viel zu gucken und zu erklären: Die Reisebüros mit ihren Angeboten, Menschen mit Koffern, die in langen Warteschlangen stehen, die Sicherheitsschleusen. Man selbst ist total entspannt, weil man diesmal ja selbst nirgendwohin muss. Die Besucherterrasse ist das ganze Jahr über frei zugänglich. Hier sollte man sich unbedingt warm einpacken, denn die Kleinen wollen bestimmt erst wieder rein, wenn sie mindestens drei Flugzeuge haben starten stehen.
Im Skyland, das ebenfalls keinen Eintritt kostet, können Kinder für einen Fotostopp in einer Turbine posieren, in einem Cockpit Pilot spielen, oder ein virtuelles Flugzeug in die Parkposition lotsen. Gegenüber ist ein McDonalds. Und auch wer die Fastfood-Kette nicht mag, kann sich hier zumindest einen Kaffee holen, während der Nachwuchs den Kletter- und Rutschenturm erklimmt.
Mit älteren Kindern (ab 5 Jahren) kann man sich einer Flughafenführung anschließen, die ebenfalls im Skyland beginnt und endet.
4. Viele Wege führen zum Bärenschlössle
Der Winter zeigt sich ja manchmal durchaus von seiner freundlichen Seite. Dann ist es zwar kalt aber trocken, vielleicht zeigt sich sogar für ein paar Stunden die Sonne. Ein solcher Tag ist ideal für einen Winterausflug zum Bärenschlössle. Der Rucksack wird mit einem Vesper und warmen Getränken gepackt und los geht’s. Hin kommt man bequem mit den Buslinien 91 oder 92 (Haltestelle Forsthaus Parkplatz bzw. Forsthaus II). Von dort aus kann man einem der gut befestigten Wege in Richtung Bärenschlössle folgen.
Wir haben die Strecke auch schon mit dem Fahrrad und Laufrad zurückgelegt, wenn die Kinder lieber fahren als spazieren bzw. wandern. Auch ein Kinderwagen kann hier bequem geschoben werden. Im Wald gibt es einige schöne Spiel- und Grillplätze. Warum nicht mal im Winter eine Wurst grillen oder zur Freude der Kinder zumindest ein kleines Feuerchen entfachen? Beim Holzsammeln sind sie sicher eifrig dabei. Immer einen Zwischenstopp wert ist das Rotwildgehege. Wer Glück hat, kann sogar bei der Fütterung zuschauen.
Am Schlössle selbst kann man eine Pause einlegen, das mitgebrachte Vesper verzehren oder sich im Restaurant mit Maultaschen oder Linsen und Spätzle stärken – oder zum Nachtisch einen Kuchen holen. Wer mag, kann anschließend noch einen Spaziergang um einen der Seen machen oder den Rückweg antreten.
5. Ein Nachmittag zwischen Büchern in der Stadtbibliothek
Auch für Erwachsene ist die Stadtbibliothek am Mailänder Platz ein magischer Ort. Schon die Optik des Bücherwürfels beeindruckt. Drinnen blickt man in der Galerie auf meterlange, cleane weiße Regalreihen mit bunten Buchrücken, die Treppen scheinen zwischen den einzelnen Etagen zu schweben, eine filmreife Kulisse.
Für die Kinder beginnt die Fantasiereise im zweiten Stock. Hier gibt es Bücher für jedes Alter und zu gefühlt jedem Thema. Egal, ob sie noch Bilderbücher schauen, sich für Dinos und Ritter interessieren oder erste Leseversuche in Englisch machen. Hier und da laden Sitzinseln dazu ein, gleich vor Ort mit dem Vorlesen zu beginnen. Oder man probiert eines der Brettspiele aus, die es hier ebenfalls gibt. Eine eigene Garderobe auf dieser Etage, eine Kindertoilette und ein Tisch zum Essen machen auch die Logistik einfach.
6. Bei Fuchs und Dachs im Haus des Waldes
Noch ein Tipp für alle, die auch in den Wintermonaten gerne mal die Nase für eine Weile ins Freie stecken. Das Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch liegt in der Nähe der Haltestelle Waldau. Nach einem kurzen Marsch durch ein Waldstück steht man auf dem einladenden Gelände. In einem hellen Glasbau gibt es eine Ausstellung für Kinder zum Thema Wald zu entdecken. Selten kommt man Fuchs, Dachs und anderen Waldbewohnern so nahe, wie den präparierten Exemplaren hier, die sogar auf Streichelhöhe stehen. Klettermeister können einen Hochsitz erklimmen, Krabbler einen Tunnel unter den Baumwurzeln erforschen. Und natürlich gibt es viel über Wald, Holz und seine Bedeutung für unseren Alltag zu lernen. Die Ausstellung kostet keinen Eintritt.
Im Gebäude gegenüber gibt es Toiletten und ein kleines Café, in dem man sich mit Mitgebrachtem stärken oder einen Kaffee rauslassen kann. Wenn das Wetter mitspielt, kann man anschließend noch den 1,3 Kilometer langen Walderlebnispfad erkunden, der am Haus des Waldes startet. Alle Stationen sind auch mit dem Kinderwagen erreichbar.
7. Auf Entdeckungstour im Naturkundemuseum
Mittwochnachmittags noch nichts vor? Dann schaut doch mal im Naturkundemuseum in Stuttgart vorbei. Denn an diesem Nachmittag ist der Museumsbesuch auch für Erwachsene kostenlos. Zum Entdecken und Staunen gibt es für Klein und Groß genug. Das Museum besteht aus zwei Häusern, die in einiger Entfernung voneinander im Rosensteinpark liegen.
Dinofans sind im Museum am Löwentor richtig. Hier gibt es neben Knochen auch viele Nachbildungen von Sauriern zu sehen. Besonders fasziniert sind meine Söhne von der Nachbildung einer Bärenhöhle. An der Wand läuft ein Videofilm ab, der zeigt, wie sich ein Steinzeitmensch langsam der Höhle nähert. Wir müssen jedes Mal warten, bis der Mensch in die Höhle schaut. Gerne auch mehrmals.
Im Museum Schloss Rosenstein sind viele aufwendig präparierte Tiere aus aller Welt zu sehen. Schon Kleinkinder sind davon fasziniert. Sie staunen über den Elefanten oder den Wal, der unter der Decke hängt. In der Afrika-Lounge kann man es sich in Bubble-Chairs gemütlich machen und die mitgebrachten Vesperdosen plündern.
Tipp: Auch das Junge Schloss in Stuttgart bietet schöne Mitmachausstellungen für Kinder.
8. Zum Planschen ins Kinderland im Leuze
Manchmal möchte man einfach nur im warmen Wasser planschen… und darf diesem Wunsch auch nachgeben. Immer ein schönes Ziel ist das Leuze in Stuttgart. Das Schwimmbad bietet kleinen Kindern eine abwechslungsreiche Wasserlandschaft, mit Rutschen, Bodensprudlern und Wasserpumpen. Endlich darf Kind hier mal nach Herzenslust Wasserhähne auf- und zudrehen. Direkt im Kinderbereich gibt es eigene Duschen, Wickelplätze und Platz für eine Snackpause. Am Wochenende kann es allerdings recht voll werden. Wer kann, plant einen Besuch unter der Woche nach der Kita ein.
9. Viel Theater und die Maus im Kino
Vielleicht ist jetzt die beste Zeit, um sich zum ersten Mal in eine Theatervorstellung zu wagen. Angebote für Kinder, auch für die ganz Kleinen – zum Teil schon ab 2 Jahren – gibt es en masse. Gern empfohlen und gelobt wird das Theater in der Badewanne im Höhenpark Killesberg, das allerdings eine längere Winterpause einlegt. Im Stuttgarter Osten gibt es den „Kruschteltunnel“, Stuttgarts ältestes Kindertheater. Ebenfalls im Osten, in einem idyllischen Hinterhof residiert das Theater Tredeschin. In Stuttgart Mitte bietet das FITZ zentrumsnahe Unterhaltung. Gleich nebenan lohnt es sich, einen Blick auf den Spielplan des Jungen Ensembles Stuttgart zu werfen.
Ein besonderes Angebot für Familien bietet das Kulturzentrum Merlin im Stuttgarter Westen. An ausgewählten Sonntagen läuft hier die Sendung mit der Maus im Public Viewing. Man kann schon zum Frühstück kommen und dann entweder gemeinsam die Sendung anschauen – oder ein Elternteil besucht die Lesung, die parallel in einem anderen Saal stattfindet.
10. Im Planetarium ins Weltraumabenteuer starten
Wir sehen den Sternenhimmel… Mit etwa vier Jahren begann sich unser Großer etwas genauer für die Welt da oben zu interessieren. Geschichten über Raketen, den Mond und Astronauten wurden plötzlich interessant. Kein Wunder, dass wir schon bald dem Planetarium Stuttgart einen Besuch abstatteten. Allein das Gebäude war für ihn hochspannend. Vorführungen, die für Kinder und Familien geeignet sind, sind auf dem Programm extra gekennzeichnet. Vor allem in den Ferien sollte man sich aber rechtzeitig um Karten kümmern.
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