Das Thema „Stillen“ beschäftigt jede Schwangere und junge Mutter. Möchte ich stillen oder nicht? Und wird es tatsächlich klappen? Wie kann ich wunden Brustwarzen, Milchstau und verspannten Muskeln vorbeugen? Viele hilfreiche Tipps erhält man in der Anfangszeit von Hebammen, aber wie schütze ich auch meinen Geldbeutel vor unnötigen Investitionen in Produkte, die ich nachher überhaupt nicht gebrauchen kann? Unsere besten Produkttipps und kleine Helferlein für den Stillstart!
Ich bin gerne vorbereitet und kann euch sagen, in meinem Vorbereitungswahn habe ich viele Fehlinvestitionen im Zusammenhang mit dem Stillen getätigt. Da ich dadurch aber diverse Produkte durchprobiert habe, stelle ich euch hier meine Produkttipps zusammen, die ich jederzeit wieder kaufen würde.
Bevor ich schwanger war, dachte ich, ich möchte definitiv nicht stillen. Die Vorstellung des Stillens und die Abhängigkeit des Babys von mir schienen mir einfach nicht erstrebenswert. Als ich dann in den ersten Wochen der Schwangerschaft eine Dokumentation über Muttermilch sah, änderte sich meine Meinung. Ich las mich weiter in das Thema ein, um auf jeden Fall gut vorbereitet zu sein, sobald das Baby da ist.
Der Still-BH
Der Still-BH ist ein essenzielles Kleidungsstück, das die meisten Frauen durch die gesamte Schwangerschaft begleitet. Das Problem: Man sollte ihn parat haben, sobald das Baby da ist, weiß aber im Voraus überhaupt nicht, in welcher Größe. Diversen Ratgebern zu Marke und Größe folgend, schaffte ich mir bereits vor der Geburt einen an, allerdings passte dieser dann leider überhaupt nicht. Da ich in den ersten zwei Wochen das Haus nur wenig verlassen habe (und schon gar nicht zum BH-Shoppen), schrieb ich meinem Mann alles auf einen Zettel, schickte ihn los und hoffte, dass er das Richtige mitbringt.
Auf einem seiner Streifzüge durch den dm-Markt, brachte er mir das Medela Schlaf Bustier mit. Es ist nahtlos, aus Stretchmaterial und herrlich komfortabel, auch gerade nachts. Mir dämmerte, dies ist für die ersten Tage definitiv die bessere Alternative zum Still-BH. Wenn sich die Milchproduktion dann nach ein paar Tagen geregelt und eingestellt hat, kann man in Ruhe für tagsüber nach „richtigen“ Still-BHs schauen. Nachts trug ich das Schlaf-Bustier fast durch die ganze Stillzeit.
Auch beim Still-BH möchte man in puncto Design vielleicht nicht unbedingt Abstriche machen. Viele sind zwar bequem, ähneln optisch aber eher einem Sport-BH. Nicht gerade preisgünstig, aber äußerst bequem und ästhetisch sind die Still-BHs von envie de fraise. Mein Favorit ist ein BH mit Magnetverschluss, der sich supereinfach öffnen und verschließen lässt, dabei eine schöne Brustform macht und toll aussieht (z. B. Still-BH MOSAIC).
Die Still-Einlagen
Stilleinlagen dienen dazu, dass keine unschönen Flecken durch auslaufende Milch auf der Kleidung entstehen. Hier habe ich mich durch Tausende Produkte getestet – von günstig bis sehr teuer – bevor ich die perfekten Einlagen gefunden habe.
Einerseits sollen sie aus angenehmem Material sein, möglichst saugfähig, aber auch atmungsaktiv. Einmal-Stilleinlagen kamen für mich aufgrund des dadurch entstehenden Mülls nicht infrage.
Einfache Baumwoll-Stilleinlagen funktionieren zwar gut, sind allerdings nur begrenzt saugfähig. Als sehr angenehm empfand ich die Wolle-Seide-Stilleinlagen, allerdings nicht in der Reinigung. Die Waschempfehlung lautet Handwäsche, allerdings war mein Gefühl, dass sie dabei nicht sauber werden und ewig trocknen müssen. In der Waschmaschine gehen sie leider ein.
In einem kleinen Umstandsmode-Geschäft entdeckte ich die Essential Plus von Curve Stilleinlagen. Diese sind aus schönem festen Material, sodass sie sich unter dem BH nicht durch Faltenwurf abzeichnen, gleichzeitig nirgends aus dem BH herausstehen und sie sind atmungsaktiv und sehr saugfähig. Ich habe nur die „Tag“-Stilleinlagen verwendet, weil sie mir für nachts aus zu festem Material wären.
Bei einer Online-Recherche stieß ich dann noch auf die Stilleinlagen Pop-In. Diese wurden bald mein absoluter Favorit, weil sie schön dünn sind, sehr saugfähig und superpflegeleicht. Darüber hinaus sind sie relativ günstig und kommen mit einem kleinen Wäschebeutel.
Der Stillschal
Das erste Mal Stillen außer Haus. Ich war etwas nervös, wie halte ich ihn denn richtig ohne Stillkissen? Und wie kriege ich ihn angedockt, ohne dass gleich jeder zuschauen kann? Und wohin mit der Stilleinlage? Mit einem Musselintuch und drei Händen (mein Mann musste helfen) gelang das dann irgendwie, aber ich suchte nach einer Alternative.
Bei Mania entdeckte ich den Stillschal Bonita, der mir nicht nur optisch sehr gut gefiel, sondern auch praktisch ist. Schön zu tragen, groß genug, um das Baby drunter zu stecken und sogar mit praktischer Tasche, um die Stilleinlage unauffällig zwischenzulagern.
Weitere nützliche Produkte:
Dass das Stillen am Anfang etwas schmerzhaft sein kann und es durch mangelnde Erfahrung von Mutter und Baby zu wunden Brustwarzen kommen kann, ist weithin bekannt. Was ich anfangs aber nicht wusste, es gibt Abhilfe.
Die Brustwarzensalbe
Salben, die die Brustwarze schützen und pflegen, aber auch für das Baby verträglich sind, gibt es mehrere. Mein Favorit war die Lansinoh HPA Lanolin Brustwarzensalbe . Diese hätte ich im Nachhinein am liebsten schon in meiner Kliniktasche dabei gehabt. Leider entdeckte ich sie erst nach 1-2 Wochen. Sie ist verhältnismäßig teuer, hält allerdings recht lang und ist ihr Geld wert.
Die Stillhütchen
Sind die Brustwarzen einmal wund, kann das Stillen schon sehr unangenehm sein. Was Abhilfe schafft, (auch wenn hier sowohl bei Mutter als auch Baby etwas Übung erforderlich ist) sind Stillhütchen z. B. von Medela. Die richtige Größe ist hier entscheidend.
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