Rückenschmerzen, Inkontinenz und Organabsenkung sind nur einige der Beschwerden, die Frauen häufig nach einer Schwangerschaft und im Laufe ihres Lebens haben. Nach der Geburt ist es daher sehr wichtig, die überdehnten Muskeln des Beckenbodens und des Bauchs wieder funktionsfähig zu machen und die Rückenmuskulatur zu kräftigen und zu mobilisieren. Warum die Rückbildung wichtig ist und für eine starke Körpermitte sorgt.
Neueste Studien zeigen, dass etwa jede vierte Frau in Folge einer Geburt an Inkontinenz und etwa jede zweite an einer Organabsenkung im Alter leidet. Auch Rückenbeschwerden gehören zu den typischen Problemen im körperlich anspruchsvollen Mama-Alltag. Hinzu kommt, dass viele Frauen weiterhin einen kleinen Bauch wie in den ersten Monaten der Schwangerschaft behalten. Grund hierfür ist meist eine Rektusdiastase. Denn das Bindegewebe zwischen den geraden Bauchmuskelsträngen wird in der Schwangerschaft stark überdehnt. Durch das zunehmende Gewicht im Bauch verändert sich die gesamte Körperstatik. Der Beckenboden verliert seine Kraft, die Bauchmuskulatur wird überdehnt und die Rückenmuskulatur wird überstrapaziert. Nach der Geburt ist es daher sehr wichtig, die überdehnten Muskeln des Beckenbodens und des Bauchs wieder funktionsfähig zu machen und die Rückenmuskulatur zu kräftigen und zu mobilisieren.
Wann ist der beste Zeitpunkt für Rückbildung?
Im Optimalfall beginnt die Rückbildung mit sanften Übungen im Wochenbett und setzt sich etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt, je nach Art der Entbindung und Geburtsverletzungen, in einem intensiveren Rückbildungstraining fort. In den neun Monaten nach der Geburt ist der Körper sehr empfänglich für Rückbildungstraining. Aber auch im Anschluss kann man mit gezielten Übungen viel bewirken. Rückbildungsübungen sind nach einer Geburt eine lebenslange Aufgabe, wenn man bis ins Alter die Kontinenz bewahren und eine Organabsenkung verhindern möchte.
Kleingruppentraining mit steigendem Übungsniveau
Um die wertvolle Zeit als Mama nicht zu verschenken, sollte man bei der Auswahl des Rückbildungstrainings auf einige Dinge achten:
- Zunächst empfiehlt es sich, einen Kurs mit einer begrenzten Teilnehmerzahl zu wählen. Die Trainerin kennt anhand der Anamnese jede Frau und ihre Beschwerden und kann so auf die Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmerinnen eingehen. Außerdem bietet sich hier die Möglichkeit, mit Korrekturen bei der Übungsausführung und Antworten hilfreich zur Seite zu stehen.
- Aus trainingswissenschaftlicher Sicht sollte auf die Wahl eines geschlossenen Kurses geachtet werden. Hier bauen die Trainingsinhalte beginnend mit Basisübungen sinnvoll aufeinander auf und entwickeln sich dann auf kontinuierlich ansteigendem Niveau.
- Da das Training viel Konzentration durch Anspannung der Tiefenmuskulatur erfordert und die Babys häufig zuhause noch problemloser abgelegt werden können, funktionieren Rückbildungskurse auch sehr gut online. Wichtig dabei ist, dass die Übungseinheiten live mit Kamera und Rückkopplung für Fragen und Korrekturen stattfinden.
Für Frauen mit größeren Beschwerden gibt es die Möglichkeit sich durch Einzeltraining bei speziell ausgebildeten Physiotherapeuten oder Trainerinnen Hilfe zu holen. Egal für welchen Weg man sich entscheidet, am Ende sollte jede Mama die Möglichkeit eines qualitativ hochwertigen Rückbildungstrainings nutzen, um sich nach der Geburt in ihrem Körper wieder ohne Probleme und Schmerzen wohlfühlen zu können.
Tipp: Auf BoB.family findet ihr laufend Rückbildungskurse – aktuell online und sicher bald auch wieder vor Ort. Schaut gerne auch bei unserer Autorin Tina aus Stuttgart, sie hat ebenfalls regelmäßig (Online-)Kurse im Angebot.
Foto: Privat