Herzlichen Glückwunsch du bist schwanger! Doch was steht nun an? Worauf muss ich in der Schwangerschaft achten, wie kann ich mich auf die kommenden Monate und die Geburt vorbereiten? Fragen über Fragen – wir haben die wichtigsten Antworten und einen Kurs-Guide für die Schwangerschaft vorbereitet. Von Geburtsvorbereitung über wichtige Infos findest du alles hier.
Die erste Anlaufstelle nach dem positiven Schwangerschaftstest ist in der Regel der/die Gynäkologe/in. Hier erhältst du bereits erste Informationen zu den Vorsorgeuntersuchungen, wichtigsten Nährstoffen (z. B. Folsäure) oder zum Thema Ernährung (welche Lebensmittel sollten gemieden werden).
Ernährung und Nährstoffe in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft gilt zunächst, wie auch generell, sich ausgewogen zu ernähren. Du solltest regelmäßig und abwechslungsreich essen. Besonders empfehlenswert sind Lebensmittel wie: Gemüse, Obst, Vollkornprodukte (Haferflocken, Müsli ohne Zucker, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Naturreis), naturbelassene Milch- und Milchprodukte, Nüsse, gute Öle/Fette (Raps-, Oliven-, Walnuss-, und Leinöl sowie Butter) fettarmes Fleisch und fettreicher Fisch sowie energiearme Getränke (Wasser, Tee ohne Zucker, stark verdünnte Saftschorlen).
Mythos für zwei Essen
Der Energiebedarf steigt im Laufe der Schwangerschaft nur leicht an. In den letzten Schwangerschaftsmonaten liegt er etwa 10% höher als vor der Schwangerschaft. Übergewicht in der Schwangerschaft sollte vermieden werden, das kann einen Gestationsdiabetes begünstigen.
Wenig empfehlenswerte Lebensmittel sind daher tierische, fettreiche Lebensmittel und Lebensmittel mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren (z.B. Fertiggerichte, Chips, Palmin, Frittiertes) sowie Süßigkeiten und Softdrinks in großen Mengen.
Welche Nährstoffe brauche ich in der Schwangerschaft?
Allein über Lebensmittel ist es kaum möglich, den Mehrbedarf an Folsäure und Jod in der Schwangerschaft ausreichend zu decken. Auch ist die Eisenversorgung zu kontrollieren und ggf. eine Supplementierung in Erwägung zu ziehen.
Folsäure/Folate
In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Folsäure um etwa 50 %. Der Nährstoff ist für die Zellteilung und das Wachstum des ungeborenen Kindes von Anfang an unentbehrlich. Täglich mindestens 400 µg Folsäure/Folat (in Tablettenform) sollten eingenommen werden.
Gute zusätzliche Folsäure Quellen sind: Grünes Gemüse (Salat, Kohlsorten, Spinat), Tomaten, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Obst.
Jod
Auch bei Jod ist es schwierig, den in der Schwangerschaft erhöhten Bedarf allein mit der Nahrung zu decken. Für eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung des wachsenden Kindes, ist dieser Nährstoff ebenfalls unentbehrlich.
Empfehlung: jodiertes Speisesalz verwenden, Meeresfische wie Seelachs oder Hering zweimal pro Woche sowie regelmäßig Milch und Milchprodukte essen. Zusätzlich sollten Schwangere von Beginn an täglich 100 (bis 150) µg Jodid supplementieren.
Eisen
Im Verlauf der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf auf das Doppelte erhöht. Er lässt sich jedoch anders als bei Jod und Folsäure durch eine gezielte Auswahl und Zusammenstellung eisenreicher Lebensmittel häufig gut decken. Eine Bedarfsdeckung der Eisenzufuhr durch die Ernährung steht daher im Vordergrund. Als beste Eisenquelle gilt Fleisch. Aber auch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Spinat liefern reichlich Eisen. In Kombination mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln wie z.B. Obst (Beeren, Sanddornsaft, Acerolasaft, Orange und Kiwi) oder Gemüse (Paprika, Brokkoli, Grünkohl und Spinat) wird der Nährstoff gut vom Körper aufgenommen. Eine Supplementierung kann dennoch erforderlich sein und ist medizinisch abzuklären.
Weitere Nährstoffempfehlungen findest du auch auf der Seite der Apotheken-Umschau.
Welche Lebensmittel sollte ich meiden?
Lebensmittelbedingte Infektionen wie Toxoplasmose und Listeriose können während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind übergehen und zu schweren Erkrankungen führen.
Aus diesem Grund wird Schwangeren empfohlen, keine rohen tierischen Lebensmittel zu essen:
- rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch (Tatar, Mett, Carpaccio, Hackepeter oder rohes Bratwurstbrät)
- Rohwurst (z. B. Salami, Ahle Wurst, Chorizo, Cabanossi, Kulen, Landjäger, Mettwurst, Saucisson, Sucuk, Teewurst, Zervelatwurst, Bregenwurst)
- Luftgetrockneter und geräucherter Schinken (Westfälischer Schinken, Holsteiner Katenschinken, Ammerländer Schinken , Schwarzwälder Schinken, Parmaschinken, Serrano-Schinken)
- roher Fisch (Sushi, Austern, Shrimps, Kaviar)
- Nicht völlig durchgegarte Fischprodukte (marinierter Hering, Graved Lachs in Salzlake, Hering in verschiedenen Saucen und kaltgeräucherter Fisch wie z.B. Forellenfilets und Räucherlachs)
- Rohmilch oder Rohmilchkäse (Das ist Milch von Kühen, Schafen oder Ziegen, die nicht pasteurisiert wurde, um die Bakterien abzutöten) – Allgäuer Emmentaler ist eine deutsche Käsesorte, die aus Rohmilch hergestellt werden muss; Camembert de Normandie AOP und Roquefort AOP sind französische Käse geschützten Ursprungs, immer aus Rohmilch
- rohe Eier, weich gekochte Eier sowie daraus hergestellte Speisen (z.B. Tiramisu)
- nicht ausreichend erhitzte Speisen und Produkte
- Weichkäse, auch aus wärmebehandelter Milch (z.B.: Brie, Camembert, Coulommiers, Gorgonzola, Vacherin Mont-d’Or)
- mit Erde behaftete Lebensmittel, wie z. B. Karotten oder Kartoffeln, getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahren und vor der Verwendung gründlich waschen.
- Obst, Gemüse und Salate vor dem Verzehr gründlich waschen, frisch zubereiten und bald aufbrauchen.
- Vorbereitete, abgepackte Salate sind für Schwangere nicht empfehlenswert
Weiterführende Informationen und Kurse
In einigen Städten oder Online gibt es Kurse oder Vorträge, die das Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ verständlich aufbereitet vermitteln.
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Ständig neue Termine für einen Online-Kurs findest du hier.
Geburtsvorbereitung und geburtsvorbereitende Kurse
Geburtsvorbereitungskurs
Am besten bekannt sind die Geburtsvorbereitungskurse, die zumindest fast jede erstmalig Schwangere in Anspruch nimmt, um sich auf die Geburt vorzubereiten.
In den meisten Städten sind diese Kurse leider sehr schnell ausgebucht, deshalb lohnt es sich frühzeitig nach einem Kurs zu schauen, auch wenn du erst ab der 28. Schwangerschaftswoche teilnehmen möchtest.
Empfehlenswert ist es tatsächlich, den Kurs relativ nah am errechneten Geburtstermin zu besuchen, da die Erinnerung an Informationen, Atmung und Geburtspositionen noch frisch ist.
Geburtsvorbereitungskurse in deiner Stadt findest du in unserem Kurs-Guide hier. Hier findest du auch spezielle Kurse als Geburtsvorbereitung für Männer.
Akupunktur zur Geburtsvorbereitung
Die Schwangerschaft ist eine sensible Phase für Mutter und Kind, daher begrüßen viele Schwangere bei der Behandlung von Beschwerden die Möglichkeiten alternativer und komplementärer Heilverfahren. Das Ziel der geburtsvorbereitenden Akupunktur ist es, die Schwangere körperlich und geistig optimal auf die Geburt vorzubereiten. Das Setzen der feinen Nadeln kann die Wehentätigkeit anregen, Geburtsschmerzen lindern und den Geburtsvorgang verkürzen.
Entsprechende Kurse findest du auf BoB.family in der Kurssuche.
Yoga für Schwangere
Schwangerschafts- oder auch Prenatal-Yoga ist die ideale Begleitung durch die Schwangerschaft und für die Geburtsvorbereitung. Die speziellen Übungsreihen für Schwangere helfen dir bei Beschwerden wie Rückenschmerzen, Sodbrennen oder Kopfschmerzen und bereiten dich gezielt auf die Geburt vor.
Auch wenn du bislang kein Yoga gemacht hast, lohnt es sich, es einmal auszuprobieren!
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Geburtsvorbereitende Hypnose oder Hypno-Birthing
Hypnobirthing als andere Art der Geburtsvorbereitung bestärkt dich im Vertrauen in deine Fähigkeit, dein Kind natürlich und aus eigener Kraft zu gebären. Ziel ist es, Unsicherheiten und Ängste in Zuversicht und Selbstvertrauen umzuwandeln, Schmerzen zu lindern und die Geburt entspannt und bewusst zu erleben. Im Kurs visualisierst du deine Ängste, löst diese auf und erlernst mit deinem Partner Techniken der Tiefentspannung.
Kreissaalführung
Bei einer Kreissaalführung oder einem Info-Abend in deiner Wunsch-Geburtsklinik erhältst du Informationen und Einblicke in die Räumlichkeiten vor Ort sowie den Ablauf bei Geburtsstart. Das vermittelt Sicherheit, denn du weißt bereits vorab, wo du hinmusst und wie es vor Ort aussieht.
Kurse, die dich auf dein Baby vorbereiten
Säuglingspflegekurs
Ein Säuglingspflegekurs oder auch Kinaesthetics Infant Handling vermittelt dir bereits im Vorfeld Wissen, wie du mit deinem Neugeborenen umgehst. Themen sind beispielsweise die ersten Tage mit Baby, Gewichtsentwicklung, Pflege des Bauchnabels, Fieber messen, Wickeln, Baden und Zeichen, woran du erkennst ob deinem Baby etwas fehlt.
Stillvorbereitungskurs
Wenn du planst zu stillen, kannst du einen Stillvorbereitungskurs besuchen, in dem du relevante Informationen erhältst um selbstbewusst in die Stillzeit zu starten. Du lernst verschiedene Positionen, sowie wissenswertes über Ernährung in der Stillzeit oder aber wie du Milchstau und ähnliches vermeiden oder lösen kannst.
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EIN KOMMENTAR
Ja, wir haben das damals auch gemacht;)